Ermattet schleichen die Menschen durch glühend heiße Straßenschluchten, schwitzen an Werkbänken und kleben an Computertastauren fest. Temperaturen von mehr als 30 Grad und subtropische Werte selbst nachts bringen den Körper an seine Belastungsgrenze. Jetzt hilft nur noch eins: Trinken, trinken, trinken! Oder: Ab ins kühle Nass. Hier geht's zu den Badeseen, Freibädern und anderen Ausflugszielen in der Region Hildesheim.
Die Hitze gefährdet vor allem ältere Menschen. Denn mit zunehmendem Alter sinkt das Durstgefühl, mit dem Effekt, dass der Körper langsam austrocknet und es damit zu massiven Kreislaufbeschwerden, Herzrasen, Kopfschmerzen und Schwächeanfällen kommt. Schlimmstenfalls sogar zu Bewusstlosigkeit bis hin zu Organversagen.
Genügen für einen Erwachsenen sonst zwei Liter Flüssigkeit täglich, sollte man seine Tagesration auf mindestens drei Liter erhöhen. Ein Sturztrunk sollte vermieden werden, da der Verdauungstrakt nur eine begrenzte Menge an Flüssigkeit aufnehmen kann. Bei zu schnellem Trinken ist der Verdauungstrakt überfordert und scheidet einen Teil der Flüssigkeit über die Nieren gleich wieder aus.
Babys können trotz der Hitze eiskalte Füßchen haben – und sollten dann warme Socken tragen. Bei Babys funktioniert die Wärmeregulierung noch nicht richtig. Normalerweise steuern viele kleine Muskeln an den Gefäßen den Wärmehaushalt. Bei den Jüngsten klappt diese „Vasomotorik“ noch nicht. Grundsätzlich sollten Babys leichte Kleidung tragen, nachts nur mit einem Frotteetuch zugedeckt werden, das den Schweiß aufnimmt. Durchzug vermeiden. Schon mit einem Jahr brauchen kleinere Kinder ein bis anderthalb Liter Flüssigkeit, Schulkinder zwei Liter. Wichtig sind eine Kopfbedeckung und ein Hemd zum Schutz vor der Sonne. Denn kleine Körper können viel schneller überhitzen als die von Erwachsenen. Wenn es dennoch zu einem Sonnenstich gekommen ist mit Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, ist größte Vorsicht geboten und ein Arzt sollte zur Hilfe gezogen werden.
Ganz unabhängig vom Alter sollte man Sport und andere köperliche Belastungen so weit wie möglich zurückfahren, beziehungsweise auf die kühleren Zeiten, am frühen Morgen oder am Abend, verlegen.
• Beim Essen sind Obst, Gemüse und Salate, sprich leichte Kost, ratsam. Das sollte man am besten auf mehrere kleine Mahlzeiten verteilen.
• Bei Kleidung empfehlen sich Naturfasern. Die lassen den Schweiß am besten verdunsten. Helle Farben reflektieren zudem die Sonne. Wer in der Sonne unterwegs ist, sollte möglichst einen Hut oder eine Kappe sowie eine Sonnenbrille tragen und Sonnencreme verwenden. Gern vergessen werden dabei Füße, Ohren und Lippen.
• Wer zur Abkühlung schwimmen gehen möchte, sollte nicht einfach in unbekannte Gewässer springen. Gerade in der Nähe von Großstädten sind Flüsse oft mit Bakterien oder Salmonellen belastet. Weil auch an vielen Seen hin und wieder auch Müll zurückgelassen wird, sollte man Badeschlappen tragen, um nicht in eine Scherbe zu treten.
• Wer trotz Hitze Sport machen möchte, sollte das morgens erledigen. Mittags brennt die Sonne und abends sind die Ozonwerte am höchsten. Das Gas kann die Atemwege bei Menschen und Tieren reizen. Das äußert sich zum Beispiel durch trockenen Husten und Niesen.
• Morgens ist auch die beste Zeit, um die Wohnung zu lüften. Danach kann die Hitze regelrecht ausgesperrt werden, wenn Rollos, am besten Außenrolladen, herunter gelassen und die Fenster geschlossen werden. Frisch gewaschene Wäsche mal wieder „klassisch“ aufzuhängen, statt sie in den Trockner zu stecken, hat gleich zwei Vorteile: Der nasse Stoff kühlt die Luft, gleichzeitig erzeugt der Trockner keine Abwärme.
• Einigen graut es nach der morgendlichen Dusche bereits vor dem Weg zur Arbeit, besonders, wenn sie mit dem Auto dorthin fahren. Die hohen Temperaturen lassen uns schneller hinterm Steuer ermüden, die Konzentration lässt nach und wir sind schneller gestresst. Glücklich kann sich schätzen, wer eine Klimaanlage im Wagen hat. Diese nun voll aufzudrehen hilft nur bedingt. Beim Losfahren sollte man zunächst lüften, damit die aufgeheizte Luft entwichen kann. Wer die Temperatur danach zu sehr herunter regelt, für den dürfte die Hitze beim Aussteigen unerträglich werden. Gegen ein heißes Lenkrad helfen Sonnenblenden.
• Sonnenschutzmittel: Am Anfang sollte mindestens ein Lichtschutzfaktor von 30 und eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad aufgetragen werden. Fettreiche Sonnenmilch haftet besser als Gel und Lotion. Wer länger badet oder längere Zeit im Freien bleibt, sollte den Schutz nach einiger Zeit wiederholen. Sonnenbrände auf jeden Fall vermeiden, sie können für Hautkrebs sorgen.
Für einen Hitzenotfall gibt es verschiedene Anzeichen. Kopfschmerzen, ein hoch roter und heißer Kopf während der Rest des Körpers eher kühl und blass ist. Möglich sei auch, dass der Betroffene plötzlich aufhöre zu schwitzen. Auch wenn jemand anfange, benommen zu sein und sich dessen Artikulation verändere, sei das ein Zeichen dafür, dass er zu lange in der Sonne war. In solch einem Fall sollte man den Betroffenen in den Schatten bringen. Gut sei auch, ihm ein feuchtes Handtuch in den Nacken zu legen. Sollte das keine spürbare Linderung verschaffen, sollte der Rettungsdienst zur Hilfe gezogen werden.
An heißen Tagen genügen 15 Minuten, um in einem in der Sonne geparkten Auto einen Kreislaufkollaps zu erleiden, warnt der ADAC. Das heißt, dass Kinder, hilfsbedürftige Senioren und Tiere derzeit auf keinen Fall – auch nicht während des „kurzen Sprungs“ in Bank oder Supermarkt – alleine im Auto zurückbleiben dürfen. Sind Personen oder Tiere durch die Hitze gefährdet, kann die Polizei das Fahrzeug auch gewaltsam öffnen lassen. Wird ein Mensch verletzt, droht sogar Strafverfolgung wegen fahrlässiger Körperverletzung.
In der Sommerhitze steigt auch das Unfallrisiko. Gegen Müdigkeit und nachlassende Konzentration hilft es, viel zu trinken. Geeignet sind Wasser, Saftschorle oder Tee. Auf schwere Kost und Kaffee in größeren Mengen sollte man verzichten. Der Automobilklub rät darüber hinaus zu regelmäßige Pausen im Schatten und leichten Gymnastikübungen, um den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen.
Wer aber glaubt, eine kräftig nach unten geregelte Klimaanlage ist die richtige Lösung, der irrt. Im Fahrzeug sollte der Unterschied zur Außentemperatur maximal sechs Grad betragen. Sonst drohen Erkältungen und Kreislaufbeschwerden. Generell liegt die sogenannte Wohlfühltemperatur zwischen 20 und 25 Grad. Wird die Gebläseluft „erfrischend“ direkt auf den Körper gerichtet, sind muskuläre Verspannungen nicht auszuschließen.
Ein Tipp zum Parken: An heißen Sommertagen können sich die Oberflächen im Innenraum des Autos auf weit über 60 Grad erhitzen. Armaturenbrett, Lenkrad und Schaltknauf können so heiß werden, dass Hautverbrennungen nicht ausgeschlossen sind. Steht nur ein Sonnen-Parkplatz zur Verfügung, kann man sich behelfen, indem diese Teile im Fahrzeuginneren abgedeckt werden.
Um die Temperatur im Zimmer zu senken, hilft es, feuchte Handtücher oder Bettlaken mit hohem Baumwollanteil im Raum, etwa vor das Fenster oder über zwei Stühle, aufzuhängen. Erklärung: Beim Trocknen wird der Luft Wärme entzogen, die Umgebung kühlt sich ab.
Verhalten bei Hitze:
Bei Sonnenstich:
Bei Hitzschlag:
Bei Hitzeerschöpfung:
Quelle: DKV Pressedienst
Sintflutartiger Platzregen, Gewitter, Sturm und Hagel - leider gehören heftige Wetterkapriolen genauso zum Sommer wie Eiscreme, Badehose und Flipflops. Meist entwickeln sich die Sommergewitter sehr schnell. Tipps zum richtigen Verhalten unterwegs und zu Hause hat Versicherungsexperte Rolf Mertens von ERGO zusammengestellt.
Im Freien vom Gewitter überrascht
Dunkle Wolken ziehen auf, die Luft wird schwül und am Himmel sind erste Blitze zu sehen - kurz: Ein Gewitter ist im Anmarsch. Doch was ist zu tun, wenn es soweit ist? Wer im Freien von einem Unwetter überrascht wird, sollte am besten in einem Gebäude Schutz suchen. Gibt es dazu keine Möglichkeit, ist es wichtig, nicht selbst der höchste Punkt im Gelände zu sein. Die sicherste Position auf freiem Feld ist eine Hocke mit eng zusammenstehenden Füßen, Kopf auf die Arme gelegt. Zu Bäumen ist ein Abstand von mindestens zehn Metern empfehlenswert, da in sie aufgrund ihrer Höhe häufig Blitze einschlagen. "Das Sprichwort 'Buchen sollst Du suchen, Eichen sollst Du weichen', ist daher ein Mythos, erklärt Rolf Mertens.
Auch bei Strom- und Überlandleitungen auf einen gebührenden Abstand von mindestens 50 Metern achten: Nehmen diese in einem Sturm nämlich Schaden, wird es in ihrer Nähe schnell lebensgefährlich. "Wer dagegen im Auto von einem schweren Sommergewitter überrascht wird, sollte keinesfalls aussteigen", betont Rolf Mertens. Denn tatsächlich ist das Fahrzeug während eines Gewitters der sicherste Ort, da die Metallkarosserie einen sogenannten Faradayschen Käfig bildet. Der Blitz wird außen um den Wagen herum abgeleitet. Trotzdem gilt: Während des Gewitters besser nicht den Metallrahmen berühren! Motorrad- und Fahrradfahrer sollten generell während des Unwetters auf eine Weiterfahrt verzichten.
Zu Hause
Bei plötzlich aufziehendem Gewitter richtig verhalten In den eigenen vier Wänden fühlen sich die meisten bei Gewitter am sichersten. Wenn das Haus einen Blitzableiter hat, besteht normalerweise auch kein Grund zur Beunruhigung. Ein paar Vorsichtsmaßnahmen sind allerdings nie verkehrt: Steht ein Unwetter unmittelbar bevor, heißt es schnell sein: "Damit die Scheiben keinen Schaden nehmen, schließen Sie am besten alle Fenster- und Rollläden und nehmen Geräte wie Mikrowelle, Radio, Computer oder Fernseher möglichst durchgängig vom Stromnetz. Denn auch ein Blitzeinschlag in einiger Entfernung kann zu kostspieligen Überspannungsschäden führen", so der Tipp von Mertens.
Vorsicht ist generell bei sämtlichen Metallleitungen geboten, die von draußen ins Haus führen. Das heißt: Strom-, Gas- und Telefonleitungen nicht benutzen! Denn Blitze können auch indirekt übertragen werden, beispielsweise durch feuchtes Gras oder Zäune. Das Telefonieren mit dem Handy, Tablet oder einem schnurlosen Festnetztelefon ist hingegen unbedenklich. Auf eine Dusche oder ein Bad während eines Gewitters besser verzichten. Zwar ist die Gefahr eines Stromschlags über das Leitungswasser gering - vor allem in modernen Häusern - sie ist aber selbst bei geerdeten Badewannen vorhanden.
Und: Auch wenn es an allen Ecken kracht und ächzt - es ist besser dem Drang zu widerstehen, während des Unwetters draußen nach dem Rechten zu sehen! Die Gefahr, von umher fliegenden Ästen, Trümmerteilen oder Glassplittern getroffen zu werden, ist einfach zu groß. Der sicherste Ort im Haus oder in der Wohnung ist deshalb auch der Raum mit den wenigsten Fenstern.
(Quelle: ERGO)
Wenn das Termometer Temperaturen über 30 Grad anzeigt, wird es vor allem für Profisportler heikel. ...weiter
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