Die häufigste Ursache von Verletzungen im höheren Lebensalter sind Stürze, meist aus dem Gehen bzw. dem Stand oder dem Sitzen heraus. Nur in maximal 10 % der Fälle sind Bewusstseinsstörungen der Auslöser. Die meisten Stürze ereignen sich im Alltag aufgrund von Gangstörungen. Erleiden dann betagte Menschen einen Knochenbruch ist dies ein einschneidendes Erlebnis für sie. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Im Alter nehmen die Muskelmasse und Koordinationsfähigkeit ab, Arthrosen der Gelenke schränken die Beweglichkeit ein. Gefühlsstörungen an der Fußsohle und eine eingeschränkte Sehfähigkeit, z. B. bei Zuckerkrankheit, oder Störungen des Gleichgewichtssinns führen ebenso wie Organerkrankungen (z. B. Herzschwäche) oder neurologische Erkrankungen (M. Parkinson) zu Gangstörungen.
Das Risiko eines Sturzes mit all seinen weitreichenden Folgen steigt mit zunehmendem Alter. Etwa ein Drittel der über 65- Jährigen stürzen mindestens einmal pro Jahr. Bei 100 Stürzen älterer Menschen kommt es in 5 Fällen zu einem Knochenbruch. Davon sind 20 % hüftgelenksnahe Brüche, in Deutschland sind das etwa 220.000 hüftgelenksnahe Frakturen pro Jahr - mit steigender Tendenz. Handgelenk, Schultergelenk und Wirbelsäule sind ebenfalls häufig betroffen, zunehmend entstehen auch Brüche im Bereich liegender Kunstgelenke.
Durch eine Abnahme der Knochendichte (Osteoporose) im Alter entwickelt sich eine verringerte Belastbarkeit des Knochens, er bricht schneller. Eine Osteoporose betrifft ab dem 60. Lebensjahr jede fünfte und ab dem 80. Lebensjahr sogar jede zweite Frau. Aber auch Männer können eine Osteoporose entwickeln. In vielen Fällen ist die Fraktur das erste Symptom der Osteoporose. Deshalb sollte bei einer Fraktur in höherem Lebensalter immer die Knochendichte bestimmt und ggf. eine medikamentöse Therapie oder Prophylaxe eingeleitet werden. Ziel der Therapie einer Fraktur sollte eine möglichst gute Funktion der betroffenen Extremität sein, um einen hohen Grad an Mobilität zu erhalten. Da ältere Patienten eine Teilbelastung oder Entlastung einer Extremität häufig nicht einhalten können wird eine belastungsstabile Situation angestrebt. Eine operative Versorgung ist für einen älteren Menschen aber mit deutlich mehr Risiken verbunden. Sie haben oft mehrere Begleiterkrankungen und benötigen eine Vielzahl an Medikamenten. Um eine möglichst gute Vorbereitung vor einem operativen Eingriff und eine gute Nachbehandlung gewährleisten zu können, arbeiten alterstraumatologisch tätige Unfallchirurgen mit ihren Kollegen der Altersmedizin (Geriater) eng zusammen.
Zur optimalen Gestaltung dieser Teamarbeit werden vermehrt Alterstraumatologische Zentren aufgebaut, u. a. auch im Johanniter Krankenhaus Gronau. Um den Bedürfnissen der älteren Patienten gerecht zu werden, werden in der Alterstraumatologie spezielle weichteilschonende Operationstechniken und moderne winkelstabile Implantate zur Stabilisierung von Knochenbrüchen verwendet, die auch bei geringerer Knochenqualität noch ausreichend Halt im Knochen finden. Wenn es erforderlich ist, werden die Knochen mit Knochenersatzmaterialien oder Knochenzement verstärkt.
Die gemeinsame Behandlung verschiedener Fachdisziplinen zielt darauf ab, die Knochenbrüche unserer Patienten schnellstmöglich operativ ohne Komplikationen zu stabilisieren und eine rasche Rehabilitation und Mobilisation der Patienten zu erreichen. Längere Bettlägerigkeit soll vermieden und die Selbstständigkeit wie vor dem Unfall erreicht werden, der Patient soll zügig in sein gewohntes Umfeld zurückkehren können. Weitere Knochenbrüche gilt es zu vermeiden. Eine enge Zusammenarbeit der Unfallchirurgie mit der Altersmedizin, der Osteoporose-Medizin, mit Physio- und Ergotherapie, Ernährungsberatung, Fachpflege und soziale Diensten ist für dieses Ziel eine Voraussetzung, die in alterstraumatologischen Zentren gewährleistet wird.
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Orthopädie und Unfallchirurg
Brandes & Diesing Reha-Vitalcentrum
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