Neue Therapiemethoden helfen beim Kampf gegen die Krankheit Anzeige

Was Krebs so tückisch macht

Es gibt – leider – eine wichtige Gemeinsamkeit zwischen Covid-19-Viren und Krebszellen: Beide mutieren.

In der ambulanten Chemotherapie im Vinzentinum am Langenlinienwall versorgt Prof. Dr. Ulrich Kaiser einen Patienten.

Es gibt – leider – eine wichtige Gemeinsamkeit zwischen Covid-19-Viren und Krebszellen: Beide mutieren. Sie sind das, was die Medizin als lernende Systeme bezeichnet. „Wir haben einen Wettlauf zwischen der Entwicklung der Therapieverfahren und der Veränderung der Krankheit“, sagt Prof. Dr. Ulrich Kaiser, Chefarzt des Onkologischen Zentrums im St. Bernward Krankenhaus – neben dem Helios Klinikum eines der beiden Onkologischen Zentren in der Region.

Zudem bilden Corona und Krebs eine unheilige Allianz. Menschen, die sich an Corona infizieren, haben ein deutlich höheres Sterberisiko, wenn sie zusätzlich an Krebs erkrankt sind. Das St. Bernward Krankenhaus hat einer bundesweiten Studie teilgenommen, die Ergebnisse waren eindeutig. Deshalb habe das BK auf eine möglichst schnelle Impfung aller Krebspatientinnen und -patienten gedrungen, sagt Kaiser. Mit Erfolg, inzwischen seien 90 Prozent von ihnen geimpft.

Als ob Krebs allein nicht gefährlich genug wäre! Kaiser zufolge sind 2020 in Deutschland 630 000 Menschen neu an Krebs erkrankt; die Gesamtzahl der Krebskranken in Deutschland lag bei 2,3 Millionen. Nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist Krebs die zweithäufigste Todesursache – 250 000 Menschen sind 2020 daran gestorben. Die am häufigsten vertretenen Formen sind Lungen-, Brust- und Prostatakrebs.

Die Therapie stand über viele Jahre auf drei Säulen – Operation, Strahlentherapie und Chemotherapie. Inzwischen kommen mit Immuntherapie und molekularer Medizin neue Methoden hinzu. Wobei in aller Regel ein Mix der Therapieformen gewählt wird. Die wichtigste Behandlungsmethode, so Kaiser, ist nach wie vor die Operation. Vor allem beim Prostata-Krebs wird sie mitunter vom Roboter durchgeführt – die Ärztin oder der Arzt steht am Steuerpult, nicht am OP-Tisch. Darmkrebs kann inzwischen durch Spiegelungen operiert werden – es muss nicht länger der ganze Bauch geöffnet werden.

Apropos Darmkrebs: Rund 27 000 Menschen sterben jährlich daran, was Ulrich Kaiser besonders traurig findet, da Darmkrebs sich in der Regel langsam entwickelt und durch Vorsorgeuntersuchungen frühzeitig entdeckt werden kann. Doch nur 15 Prozent der Bevölkerung nehmen dieses Angebot an.

Die zweite Säule ist die Strahlentherapie. Sie kann den Nebeneffekt haben, dass auch umgebendes Gewebe darunter leidet. Allerdings kann die Bestrahlung heute dank Computersimulation wesentlich zielgenauer eingestellt werden. Auch die Chemotherapie als dritte Säule wurde seit ihrer Einführung Mitte des 20. Jahrhunderts mehr und mehr verfeinert. Trotzdem kann sie das Gewebe des Körpers und Blutzellen schädigen.

So viel zu den drei Klassikern. Neu und „am aufregendsten“ sei die Immuntherapie, sagt Kaiser. Bei der „ImmuncheckpointTherapie“ werden Antikörper injiziert, die dafür sorgen, dass die Immunzellen des Körpers reaktiviert werden und eine Ausbreitung des Geschwürs verhindern. Auch molekulare Onkologie ist heute eine Option – durch sie können Fehler im genetischen System des Körpers revidiert werden.

Neben diesen Verfahren der Krebsbehandlung bietet auch die Naturheilkunde Unterstützung an. „Das muss kein Gegensatz sein“, findet Kaiser. Beispielsweise habe er Menschen behandelt, die eine Einnahme von Mistel-Substanzen als hilfreich empfanden. Ein Problem sei es allerdings, dass zu den Wirkungen alternativer Therapien noch keine verlässlichen Studien vorlägen. Deshalb rate er davon ab, Krebs ausschließlich mit naturheilkundlichen Mitteln behandeln zu wollen.

Sie habe – begleitend zur Schulmedizin – Krebspatienten behandelt, sagt die Homöopathin Karin Bodirsky aus Hannover. Für sie steht fest: „Unser Immunsystem ist die Institution, die Krankheiten heilt. Jedes Medikament, egal welches, ist nur dazu da, das Immunsystem zu unterstützen, damit es die Selbstheilungskräfte aktivieren kann.“

Das aber müsse „total individuell“ betrachtet werden: „Was für den einen richtig und gut ist, ist für den anderen falsch und nicht hilfreich.“ Jede Empfehlung, gleich ob von der Schul- oder der Alternativmedizin, sei immer nur ein Angebot. Ihr Rat: „Alles anhören, nichts gleich über Bord werfen, verschiedene Meinungen einholen und sich austauschen.“

 

Tipps zur Vorbeugung:

Auch der beste Lebenswandel bietet keinen 100-Prozent-Schutz vor Krebs. Prof. Ulrich Kaiser hat jedoch Tipps, um das Risiko zu minimieren:

■ Vor allem nicht rauchen

■ Alkohol höchstens in Maßen

■ Ausgewogene Ernährung, wenig oder kein Fleisch

■ Viel Bewegung

■ Übergewicht vermeiden

■ Vorsorge-Untersuchungen wahrnehmen

Lassen Sie sich gut beraten:

Gemeinschaftspraxis für Strahlentheraphie, Hildesheim - Goslar

Senator-Braun-Allee 33
31135 Hildesheim

Telefon: 05121 - 8942900


 

Gemeinschaftspraxis für Strahlentherapie und Radioonkoligie (GSR), Hannover - Hildesheim - Hameln

Treibestr. 11
31134 Hildesheim

Telefon: 05121 - 2067420
Telefax: 05121 - 2067429

Internet: http://www.strahlentherapie.de
E-Mail: info(at)strahlentherapie.de


 

Helios Klinikum Hildesheim

Senator-Braun-Allee 33
31135 Hildesheim

Telefon: 05121 - 890