Der Großvater kann noch den Garten pflegen und die Großmutter spielt fleißig Tennis. Diese Bewegungsfreiheit bleibt mit zunehmendem Alter aber nicht immer erhalten, die Gelenke beginnen zu schmerzen. „Gelenke sitzen dort im Körper, wo zwei Knochen aufeinander treffen und Bewegung ermöglicht werden soll“, erklärt Priv.-Doz. Dr. med. habil. Markus Beck. Er ist Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im St. Bernward Krankenhaus und Leiter des Endoprothetikzentrums.
■ Knorpel wird nicht durchblutet, sondern über Gelenkflüssigkeit versorgt
„Die Gelenke sind mit Knorpel überzogen und werden durch Bänder und Sehnen stabilisiert“, verdeutlicht der Chefarzt, „da der Knorpel aber nicht durchblutet wird, sondern sich über eine Gelflüssigkeit aus der Schleimhaut ernährt, ist Bewegung das A und O.“ Besonders bei einer beginnenden Arthrose sei Sport ein gutes Mittel. „Patienten kommen entweder mit Gelenkschmerzen zu uns, oder weil sie bei sich ein Bewegungsdefizit feststellen“, berichtet Beck, „Hauptursache dafür ist besagte Arthrose.“
■ Krankengymnastik und Einlagen sind mögliche Hilfsmittel
Dieser Gelenkverschleiß betreffe besonders die Hüft- und Kniegelenke. „Dagegen gibt es konservative und operative Vorgehensweisen“; beginnt der Chefarzt, „die zwei Hauptsäulen der konservativen Behandlung sind Schmerzmittel und Physiotherapie beziehungsweise physikalische Therapie. Durch Krankengymnastik kann man das Ungleichgewicht von Muskelgruppen verringern. Wärme- und Kältebehandlungen, aber auch Kirschkernkissen und Fangopackungen sind weitere Optionen.“ Auch die Orthopädietechnik bietet mit Stützverbänden, Einlagen und Bandagen viele Möglichkeiten.
■ „Manchmal gibt es übermäßige Erwartungshaltungen“
Über einen operativen Eingriff sollte man erst nachdenken, „wenn die Probleme schon seit drei bis sechs Monaten bestehen und in dieser Zeit adäquate Behandlungen durchgeführt wurden, sich aber keine Besserung oder sogar eine Verschlechterung eingestellt hat“, meint Beck. Im Vorfeld einer Operation wird der Patient dann zuerst aufgeklärt. „Manchmal gibt es übermäßige Erwartungshaltungen“, berichtet der Chefarzt, „bei Kniegelenken sind etwa 85 Prozent aller Patienten nach dem Eingriff zufrieden, bei Hüftgelenken sind es sogar 95 Prozent der Patienten – aber man muss sich im Klaren sein, dass ein Kunstgelenk nie so gut sein kann wie ein natürliches Gelenk.“
■ Mehrwöchige Reha in der Klinik oder ambulant
Nach dem operativen Eingriff stehen für gewöhnlich noch ein einwöchiger Krankenhausaufenthalt und eine Rehabilitation an. „Diese kann in einer Klinik oder ambulant über drei bis vier Wochen stattfinden“, beginnt Beck, „bis sich das muskuläre Gleichgewicht wieder eingestellt hat, kann es aber rund sechs Monate dauern.“
■ Schwere körperliche Arbeit ist nicht zwangsläufig Hauptursache
Das Hauptziel einer Behandlung sei immer, „dass der Patient schmerzfrei wird“. Besonders Hüft- und Kniegelenke, aber auch Schultergelenke verursachen Probleme, die durchaus auf erbliche Komponenten zurückzuführen sind. „Es ist nicht bewiesen, dass schwere körperliche Arbeit zwangsläufig zu Gelenkproblemen führt“, berichtet Beck, „zwar gibt es den unfallbedingten Verschleiß, aber Gelenkbeschwerden können auch Personen mit Bürotätigkeit treffen.“
■ Gesunde Ernährung und Bewegung helfen
Grundsätzlich empfiehlt der Chefarzt daher ein ausgewogenes Maß an Sport und Bewegung und eine gesunde Lebensweise. „Der BMI, also der Körpermaß-Index spielt eine große Rolle. Übergewicht belastet die Gelenke unnötig. Bewegung und gute Ernährung helfen dabei, die Knorpel der Gelenke gut zu versorgen“; rät der Chefarzt.
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