Ich bin Kieferorthopäde. Arzt bin ich auch. Zu meinen täglichen Predigten gehören Sätze wie „Bitte die Zähne pflegen!“ und „So wenig Zucker wie möglich!“; darüber hinaus „Denken Sie an Ihren Bluthochdruck, reduzieren Sie Salz und nehmen Sie ab.“ Dabei bin auch ich nur ein normaler Mensch und futtere gerne mal einen Schokoriegel. Während mein BMI durchaus Anlass gibt, diese Ratschläge selbst zu befolgen, konnte ich bisher wenigstens dem Bluthochdruck ein Schnäppchen schlagen. Doch was gilt mein Wort, wenn ich selbst nicht danach lebe? Die Einkäufe im Biomarkt erledigt meist meine Frau. Die übrigen Einkäufe stehen auf meinem Einkaufszettel. So bahne ich mir nach Praxisschluss meinen Weg durch die Straße der Versuchungen vorbei an den Regalen voller Schokoriegel, Knabbertüten, gehe an den Eistruhen und den knusprigen Fertigpizzen vorbei bis hin zur Käsetheke.
Sie kennen doch Murphys Gesetz?! Fünfmal hintereinander gewinnt mein Engelchen auf der linken Schulter gegen das Teufelchen auf der rechten und ich kann den verlockenden Angeboten widerstehen. Spätestens aber an dem Abend, an dem ich plane, die Vorräte in meiner geheimen Naschieschublade aufzufüllen, höre ich ein „Guten Abend Herr Doktor!“ hinter mir. Wie stehe ich nun da? Ich drehe mich ertappt um und schaue ins Gesicht von Frau Möller, die meine Einkäufe mustert. Was solls… Ich erwidere ein „Danke, Ihnen auch!“ und brause mit dem Einkaufswagen davon.
Hat sie die Flasche Rotwein gesehen? Dann macht vermutlich jetzt das Gerücht die Runde, dass ich trinken würde oder meine Frau oder wir beide zusammen. Liebe Frau Möller, wenn es so wäre, dann hätte ich einen ganzen Karton Wein gekauft… Ich koche manchmal damit! Egal, es ist jetzt ohnehin zu spät. Meine Frau dagegen ist im Biomarkt immer fein raus. Es ist alles so gut und gesund. Was für ein Unrecht. Ich habe tatsächlich schon mal überlegt, ob ich morgens vor der Praxis für den Transport meiner Pausenverpflegung die Discountermehrwegtüte noch rasch gegen die Jutebiomarkttüte tausche. Doch die stinkt und außerdem bin ich erwachsen und stehe darüber. Das sollte ich zumindest. Seit mehr als einem Jahr besteht nun im Supermarkt Maskenpflicht. Mal abgesehen davon, dass ich mich jetzt beim Einkaufen wie in meiner Praxis fühle, hat es neben dem Infektionsschutz noch viele andere Vorteile für mich. Früher als ich noch oft im OP war und „vollvermummt“ durch Kittel, Brille, Haube und Maske Kontakt zum noch wachen Patienten suchte, kam regelmäßig mein Uraltwitz „Ach, ich trage übrigens Maske, damit Sie mich nach der Operation nicht identifizieren und verklagen können!“ zum Einsatz.
Ich räume ein, dass nicht jeder über meinen englischen Humor lachen konnte. Ich schwöre aber an dieser Stelle, dass ich es nie böse gemeint habe und nur die Anspannung lösen wollte. Zurück zum Supermarkt. Ich steige aus dem Auto und setze die Maske auf. Ohne meine weiße Kleidung betrete ich relaxed den Laden. Fleisch, Cola, Flips (die Hausmarke) landen rasch im Wagen. Etwas Ketchup für das Grillen am Wochenende. Dazu gesellen sich ein paar Flaschen Bier für mögliche Gäste. Ich trinke kein Bier und lösche damit nur die Flammen unter dem Bauchfleisch. Bei Temperaturen über 25 Grad sehe ich vor allem den älteren Menschen an, dass sie unter der Maske leiden und ich denke, hoffentlich ist diese Quälerei bald vorbei. Mein eigener Berufsstand mag durch jahrelanges Maskentraining kleine Vorteile genießen. Angenehm ist es dadurch für uns trotzdem nicht. Just in dem Moment, in dem ich in Gedanken versunken bin, reißt mich ein „Hi Ben!“ zurück in die Einkaufswelt.
Ich sehe die Person an und muss feststellen, dass die Maskierung bei meinem Gegenüber besser funktioniert als bei mir. Ich erkenne nicht, wer unter dem verdeckten Gesicht steckt. Wie bei Frau Möller beschleunigt sich mein Puls. Ich fühle mich ertappt und hilflos. Anhand der Fragen, der Augenpartie und der Stimme wühle ich gedanklich in meinem Bekanntenkreis auf der Suche nach einer passenden Person. Kurz danach kommt die Erleuchtung. Es ist Martin… „Hi Martin, wie geht es den Kindern?“ Zur Not hätte diese Frage auf die meisten meiner Bekannten gepasst. Nach einem kurzen Plausch trennen sich unsere Wege. Schön, Martin mal wieder gehört zu haben. Endlich an der Kasse angelangt, sitzt dort eine ehemalige Patientin. Sie erkennt mich nicht. Oder sie lässt sich nichts anmerken. Ich denke, die Maske funktioniert oder sie erinnert sich an meine häufigen Ermahnungen wegen schlechter Mitarbeit und es ist ihr peinlich, mich hier wiederzusehen. Ich denke noch schnell „Sind trotzdem schöne Zähne geworden!“ und eile zum Auto. Wissen Sie was?
Als Kieferorthopäde ist man im Rahmen der Maskenpflicht tatsächlich bevorzugt. Ich habe in den letzten Monaten auffällig viele erwachsene Patienten gewonnen. Entweder haben die Menschen durch die Pandemie mehr Zeit, sich über ihre Zähne Gedanken zu machen oder sie sehen im Rahmen eines finalen Motivationsschubes die Chance, quasi im Schutz der Maske zu geraden Zähnen zu gelangen. Ich begrüße es einfach und helfe dabei, Versäumtes aus der Jugendzeit im wahrsten Sinne des Wortes gerade zu rücken, z.B. mit Alignertherapie oder fester Zahnspange. Zuletzt möchte ich einem Umstand im Zusammenhang mit der Maske meine besondere Wertschätzung zukommen lassen: der Mundhygiene. Nun mag der eine oder die andere geneigt sein zu denken, dass sich für einige Menschen die Zahnpflege aufgrund der Maske erübrigt. Nein, das Gegenteil ist der Fall. Das was die Bakterien in der Plaque so alles am Schmelz und Zahnfleisch als Kollateralschaden anrichten, stinkt nämlich gewaltig.
Dieser Geruch fängt sich beim Ausatmen unweigerlich in der Maske und gelangt dann zurück in die eigene Nase, um als unangenehme Sinneswahrnehmung im Gehirn zu landen. Die hieraus erschreckende Analyse der Ursache gelangt dann vom Gehirn ins Bewusstsein, was zuletzt mit Blick auf eine optimierte Mundhygiene erfreuliche Nebenwirkungen zeigt. Von den eigenen negativen Immissionen kräftig motiviert, erwächst zwangsweise die Einsicht für eine regelmäßige sorgfältige Zahnpflege. Ob das dann auch später so bleibt? Egal, jetzt lebe erstmal die Maskenpflicht.
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