Wann muss man ran? Anzeige

Die Varicose (Krampfaderleiden) von Dr. med. Joachim Thum

Erkrankungen der Venen sind nicht selten. Die Ursache liegt meist in einer angeborenen Störung des Bindegewebsapparates der Venen, dieser ist dann zu elastisch angelegt.

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Erkrankungen der Venen sind nicht selten. Die Ursache liegt meist in einer angeborenen Störung des Bindegewebsapparates der Venen, dieser ist dann zu elastisch angelegt. Über die Zeit kommt es meist zu einer zunehmenden Erweiterung der Vene und zu einer gestörten Funktion der Venenklappen (Ventilfunktion). Wenn ein Eltern- oder Großelternteil Krampfadern hat, ist die Wahrscheinlichkeit leider hoch, dass sie bei den Nachfahren ebenfalls auftritt, manchmal früher, manchmal später.

 

Die Venenerkrankung wird dann als Erweiterung der oberflächlichen sichtbaren Venen mit gestörtem Blutfluss auf dem Boden einer gestörten Funktion der Venenklappen sichtbar, man spricht von Varizen oder Krampfadern. Dadurch kann das Blut nicht mehr gegen die Schwerkraft von unten nach oben aus dem Bein zum Herzen zurückfließen. Die Flussrichtung kehrt sich um und das sauerstoffarme, im Gewebe verbrauchte Venenblut sinkt in das Bein zurück. Dies führt nicht nur zur Bildung weiterer unschöner Venenerweiterungen (Krampfadern) sondern durch einen Druckanstieg im Venensystem auch zu Ödemen (Beinschwellungen) und zu gravierenden Störungen der Haut- und Gewebsdurchblutung.

 

Über Jahre hinweg wird die Haut insbesondere am Innenknöchel dadurch dünner und verletzlicher. Oft kommt es auch zu juckenden, schuppenden Hautveränderungen, es bilden sich bläuliche und bräunliche Verfärbungen. Unbehandelt droht das offene Bein (Ulcus cruris). Krampfadern sollten spätestens dann behandelt werden, wenn Beschwerden auftreten, wie beispielsweise Schwellungen, Schweregefühl, Schmerzen/Unbehagen/ Krämpfe oder aber Hautveränderungen und Verfärbungen sichtbar werden. Die Verhinderung des venösen Rückflusses stellt die wichtigste therapeutische Maßnahme dar.

 

Auch ohne, dass Venen weggeschnitten werden müssen (Venenstripping in Vollnarkose) ist dies heute auch minimalinvasiv erreichbar. In den letzten 20 Jahren haben sich moderne Methoden etabliert, die darauf abzielen, die erkrankten Venenabschnitte von innen durch Katheter ohne Notwendigkeit von Schnitten und Narben zu verschließen, das verbleibende Gewebssegment wird vom Körper nach einiger Zeit von selbst abgebaut. Große Krampfadern, wie beispielsweise die Stammvenen (Vena Saphena magna und parva), die sich auf der Innenseite des Beines oder aber auf der Rückseite des Unterschenkels finden, lassen sich hervorragend mit diesen Katheterverfahren behandeln.

 

Die älteren dieser Methoden arbeiten mit thermischer Energie (Hitze) durch eine Radiofrequenzsonde oder eine Lasersonde. Nachteil der Hitzemethoden ist die Hitze selbst, diese kann die empfindlichen Nervenstrukturen und Lymphbahnen in der Nähe der Vene schädigen. Es ist daher dann mindestens eine Tumeszenzanästhesie notwendig. Die Weiterentwicklung dieser Technik kommt ohne Hitze aus, da sie die Vene mit einem schonenden Kleber verschließt, welcher vom Körper langsam abgebaut wird (VenaSeal). Das VenaSeal Closure Verfahren gilt als eines der derzeit modernsten und schonendsten Verfahren zur Therapie der Stammveneninsuffizienz. In geübten Händen lassen sich damit auch sehr große Krampfadern effektiv ausschalten. Dabei wird mit einem sehr dünnen Katheter, der beim wachen Patienten schmerzlos in der Vene bis zur Leiste vorgeschoben wird, das erkrankte Venensegment mit einem fortschrittlichen medizinischen Klebstoff sicher und effektiv verschlossen. Eine Narkose ist dafür nicht notwendig.

 

Der Klebstoff ist in einer ähnlichen Formulierung in der Medizin seit etwa 30 Jahren bewährt, kaum eine chirurgische Disziplin kommt ohne solche Klebstoffe aus. Beispielsweise wird dieses Mittel auch in der Therapie desHirngefäßaneurysmas eingesetzt, so wie bei vielen Herzoperationen. Auch bei Kindern, denen man nach einer Verletzung im Gesicht das Nähen ersparen will, werden diese Kleber erfolgreich eingesetzt. Das verschlossene Venensegment wird vom Körper dann nach einiger Zeit abgebaut. Die Beschwerden, wie Schwellneigung/Schweregefühl, sind meist direkt nach dem Eingriff verschwunden, in der Regel kann bereits am nächsten Tag der Sport wiederaufgenommen werden, es gibt keine beruflichen Ausfallzeiten, das Tragen von Kompressionsstrümpfen ist bei dieser Methode meist nicht notwendig. Langzeitstudien zeigten hervorragende Ergebnisse, so werden in Studien Verschlussraten der Vena Saphena Magna von ca. 96 % nach fünf Jahren angegeben. Gegenüber dem Stripping Verfahren scheint ein Vorteil auch darin zu liegen, dass die Bildung einer Neovarikose (neu entstehende Krampfadern im OP-Gebiet)deutlich geringer ist.

 

Wahrscheinlich ist dies darauf zurückzuführen, dass bei dem Eingriff das Endothel (Gefäßinnenhaut) nicht freigelegt wird, da die Vene nicht durchgeschnitten wird. Nachteilig ist derzeit noch, dass das Kathetersystem teurer ist, als das der thermischen Methoden, dafür kann jedoch auf jegliche Anästhesie (auch keine Tumeszenzanästhesie notwendig) vollständig verzichtet werden. Die Katheterverfahren werden von den gesetzlichen Versicherungen allerdings meist nicht übernommen. Dies, obwohl aktuelle englischsprachige Therapieempfehlungen (NICE-Guidelines, www.nice.org) die kathetergestützten Therapien als Methode der Wahl bei der Behandlung der Varicosis ansehen. Fast alle privaten Versicherungen übernehmen die Kosten dagegen problemlos. So behandelt können auch bereits eingetretene Gewebsschäden in der Knöchelregion wieder abheilen. Ob und welche Therapie im Einzelfall infrage kommt, sollte eine vorherige gefäßmedizinische Untersuchung klären.

Lassen Sie sich gut beraten:

Gefäßzentrum Hildesheim am St. Bernward Krankenhaus

Treibestr. 9
31134 Hildesheim

Telefon: 05121 - 901121
E-Mail: gefaesszentrum(at)bernward-khs.de


St. Bernward Krankenhaus Hildesheim

Treibestr. 9
31134 Hildesheim

Telefon: 05121 - 900


 

mpc - medical prevention center, Drs. Petra und Joachim Thum

Senator-Braun-Allee 33-35
31135 Hildesheim

Telefon: 05121 - 8944600

Internet: http://www.venenzentrum-hildesheim.de


 

Dr. med. Jörn Hoppe

Senator-Braun-Allee 31
31135 Hildesheim

Telefon: 05121 - 15941

Internet: https://www.kardiologie-hildesheim.de/

Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie


 

Dr. med. Michael Thum

Alfelder Str. 109 a
31139 Hildesheim

Telefon: 05121 - 6969750

Internet: http://www.dr-michael-thum.de

Internist


Dr. Rupert Miethe

Zingel 17
31134 Hildesheim

Telefon: 05121 - 36644


PHV - Institut Hildesheim, Nephrologische Ambulanz und Dialysezentrum

Senator-Braun-Allee 31
31135 Hildesheim

Telefon: 05121 - 204510


Alina Schick

Trommelbrink 2 a
31139 Hildesheim

Telefon: 05121 - 62678

Facharzt für innere Medizin