Hildesheim - Kennen Sie das auch mit dieser Nachrichten-Erschöpfung, liebe Leserinnen und Leser? Dass man einfach nix Neues mehr wissen will, weil alle Meldungen ja eh vom Weltuntergang künden. Hildesheim war bis jetzt immer eine Ausnahme. Außer über Baustellen kann man sich hier kaum aufregen. Aber ich sage „bis jetzt“. Denn als ich gestern im Text meiner Kollegin Kathi Flau las, dass Wilderei auch bei uns ein ernsthaftes Problem ist, da wurde mir ganz bange zumute. Wilderei! Eigentlich ein Phänomen aus Heimatfilmen und Afrika-Tierdokus. Tatsächlich aber gibt es wohl Leute, die sich die Grundzutaten für Rehbraten und Wildschwein-Ragout mit Opas altem Jagdgewehr zusammenballern, ohne selbst Jäger zu sein. Nein, ich stelle nicht die Frage, wer so verroht und skrupellos ist (vermutlich weil ich neulich schon mal irgendwo gelesen habe, dass es immer mehr verrohte und skrupellose Menschen gibt).
Wilderer bevorzugenin Hildesheim Fische
Was ich wissen möchte: Wie schützt man sich vor solchen schießwütigen Hohlbroten? Gerade wenn man wie ich oft im Wald ist. Gehört ja nicht viel dazu, und schwupps, wird man für eine Wildsau oder einen Hirsch gehalten und landet zerlegt in der Kühltruhe. Soll man im Wald alle 30 Sekunden laut rufen? Zwecklos, wenn der Wilderer taub ist. Oder gelbe Jacken tragen? Vergeblich, wenn er schlecht sieht. Wer Sicherheit liebt wie ich, der muss dem Wald wohl leider fernbleiben. Tröstlich allein, dass die Wilderer es im Hildesheimer Land vor allem auf Fisch abgesehen haben. Fischwilderei ist für mich ungefährlich, weil ich nur sehr selten in Teichen bade und keinem Fisch ähnlich sehe. Auch keinem Karpfen! Obwohl... Weiß jemand zufällig, ob man mich für einen Wels halten könnte?
