Polizei stoppt Transporter mit ungekühlten Lebensmitteln

Hildesheim - Erst vor wenigen Wochen stoppte die Polizei einen überladenen Transporter mit ungekühlten Lebensmitteln. Jetzt mussten die Beamten der Hildesheimer Autobahnpolizei schon wieder einschreiten. Und sie stellten gleich mehrere Probleme fest.

Hildesheim - Erst vor wenigen Wochen stoppte die Polizei einen Transporter mit ungekühlten Lebensmitteln. Jetzt mussten die Beamten der Hildesheimer Autobahnpolizei schon wieder einschreiten. An Bord eines Kleintransporters entdeckten sie unter anderem Joghurt, verschiedene Getränke in Glasflaschen und Dosen und ein wenig Gemüse – alles ungekühlt.

Bereits am Donnerstag wurden die Beamten gegen 11.25 Uhr auf der Autobahn 7 auf den weißen Kleintransporter aufmerksam, dessen hinterer Kastenaufbau deutlich nach unten gedrückt war. Bei jeder Bodenwelle wippte das Fahrzeug nach Angaben der Polizei. Der Transporter war in Richtung Kassel unterwegs.

Wagen nicht isoliert

Auf der Rastanlage Hildesheimer Börde-West stoppte die Autobahnpolizei den Transporter – und entdeckte die geladenen Lebensmittel. Ihnen zeigte sich ein ähnliches Bild, wie bei der Kontrolle am 1. August. Der Wagen war nicht isoliert – und hatte auch keine Kühlanlage.

Und damit nicht genug: Der Fahrer, der aus Bulgarien stammt und derzeit in Hannover wohnt, hatte in dem Transporter keinen eingebauten Fahrtenschreiber und auch keine anderen Arbeitszeitnachweise für Berufskraftfahrer.

Veterinäramt eingeschaltet

Doch wie schwer war der angehaltene Lastwagen? Um das festzustellen, brachten die Polizisten das Fahrzeug zur Zentraldeponie Heinde. Da wurde festgestellt: Der Lastwagen war tatsächlich überladen – und zwar sehr deutlich. Statt eines höchstens erlaubten Gesamtgewichts von 3500 Kilogramm brachte er 4450 Kilogramm auf die Waage. Der Transporter war also um 27,14 Prozent überladen.

Fast zwei Tonnen Lebensmittel hatte der 34-Jährige geladen. Die Polizei schaltete deshalb das Veterinäramt des Landkreises Hildesheim ein. Die Mitarbeiter kontrollierten die Lebensmittel im Bereich des Hildesheimer Hafens. Und die Beamten lagen mit ihrer Vermutung richtig: Der Joghurt hatte eine Temperatur von 19,3 Grad Celsius. Eigentlich müsste er bei 4 bis 6 Grad gelagert werden. In einer Kühlbox im Auto lagerte weiterer Joghurt. Er war zwar kälter, aber mit 14,1 Grad Celsius immer noch viel zu warm.

Dosen falsch gekennzeichnet

Schon diese Entdeckungen bringen dem Fahrer ein hohes Bußgeld ein: Die Ordnungswidrigkeit wird durch das Veterinäramt verfolgt. Aufgrund der Überladung muss der Fahrzeugführer mit einem Bußgeld von mehr als 300 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen. Auch für die fehlenden Arbeitszeitnachweise wird das Bußgeld nach Angaben der Polizei im Bereich von etwa 500 Euro liegen.

Aber für den Fahrer kam es noch schlimmer: Die Polizei entdeckte bei der genaueren Untersuchung der Ladung mehrere Paletten mit Getränkedosen. Die Dosen waren nicht korrekt gekennzeichnet: Die Einwegpfandkennzeichnung fehlte. Solche Dosen in Umlauf zu bringen, ist streng verboten – und kann mit einer Geldbuße von bis zu 100.000 Euro bestraft werden. Die Dosen sollten nach Angaben der Polizei an Kunden in Salzgitter und Braunschweig gehen.

Joghurt wird vernichtet

Auch weitere Getränkeverpackungen verstießen gegen die lebensmittelrechtlichen Vorschriften. Auf den Flaschen fehlten teilweise die deutschen Angaben zu Inhaltsstoffen und Nährwerten. Ein Straftatbestand: Denn solche Lebensmittel dürfen nicht in den Verkehr gebracht werden. Die Polizei leitete ein Strafverfahren ein.

Das Veterinäramt versiegelte den Transporter nach der Kontrolle. Für die abschließende Kontrolle und die Vernichtung des Joghurts ist die Stadt Hannover zuständig.

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