Benedict Plaschke setzt sich gegen zwei Heeslinger durch. Er erzielte in der 19. Minute den Siegtreffer für den VfV 06. / Foto: Kaiser
Hildesheim - 610 Zuschauer waren ins Friedrich-Ebert-Stadion gekommen. Sie waren neugierig auf die neue, junge Mannschaft des VfV Borussia 06 Hildesheim. Sie sahen zum Saisonauftakt der Fußball-Oberliga einen 1:0-Erfolg ihrer Mannschaft gegen den Heeslinger SC.
Und sie sahen eine Borussen-Elf, die temporeich startete und die Gäste ordentlich unter Druck setzte. Die erste Doppelchance gab es bereits nach acht Minuten. Luis Bautista legte für Sofien Chahed auf. Der zog ab, doch Gästetorwart Arne Exer war nicht nur bei Chaheds Schuss auf dem Posten, sondern er kratzte den Ball auch nach Maurice Mathis’ Nachschuss aus der Ecke.
Der VfV 06 gab weiter Gas: In der 19. Minute setzte sich wiederum Bautista auf der rechten Seite durch. Er legte auf Adem Avci ab, dessen Schuss abgewehrt wurde. Am langen Pfosten reagierte Benedict Plaschke am schnellsten und drückte den Ball über die Linie – 1:0.
Die Fans belohnten die gelungenen Aktionen der Gastgeber immer wieder mit Szenenapplaus. Nach 25 Minuten gönnte Schiedsrichter Ben-Erik Salb beiden Mannschaften eine Trinkpause. „Die hat uns offenbar nicht gut getan“, meinte VfV 06-Trainer Thomas Siegel im Nachhinein.
Als hätte einer den Stecker gezogen, war von der Spielfreude und dem Kombinationsfluss plötzlich nichts mehr zu sehen. Die spielerisch limitierten Heeslinger wurden etwas mutiger und hatten kurz vor der Pause sogar die große Chance zum Ausgleich. Mit einem Doppelpass hebelten sie die Hildesheimer Abwehr aus. Malik Gueye lief allein auf VfV-Keeper Nils Zumbeel zu und schoss haarscharf am Tor vorbei.
Das war Glück für die Borussen, doch die Halbzeitführung war hochverdient. Die Viererabwehrkette mit den Innenverteidigern Niklas Rauch und Emir Hadciz sowie Tristan Heine und Andreas Hinrichsen auf den Außenpositionen ließ ansonsten nichts anbrennen.
Im zentralen Mittelfeld zogen Sofien Chahed und Youngster Sascha Hingerl die Fäden. Über außen machten Plaschke und Bautista Dampf. Im Sturm setzte Siegel auf die Neuzugänge Adem Avci und Maurice Mathis. Beide mühten sich redlich, hatten gegen die groß gewachsenen Heeslinger Abwehrrecken aber einen schweren Stand.
Was die zweite Hälfte anging, waren sich HSC-Trainer Hans-Jürgen Bargfrede und Siegel einig: „Eine Partie auf mäßigem Oberliga-Niveau.“ Dem ist im Grunde nichts hinzuzufügen.
Gegen die robusten Gäste wählten die Hildesheimer oft das falsche Mittel: hohe und lange Bälle. Die verpufften wirkungslos. Auch die eingewechselten Wlad Maslyakov, Hady El Saleh und Jane Zlatkov konnten keinen neuen Schwung ins Spiel bringen.
Es war nun eine äußerst zähe Angelegenheit. Nur zweimal noch ließen die Borussen die Spielfreude der ersten 25 Minuten aufblitzen. Nach schnellen Angriffen kamen Tristan Heine (63.) und Maslyakov (88.) jeweils frei zum Abschluss. Doch beide schossen zu unplatziert. Keeper Arne Exner, mit Abstand bester Gästeakteur, parierte zweimal glänzend.
Ansonsten hatten die Heeslinger außer Kampf und Einsatz nicht viel zu bieten. In den zweiten 45 Minuten hatten sie keine einzige nennenswerte Torchance, sodass der Hildesheimer Erfolg unter dem Strich vollauf verdient war.
Siegel und Co-Trainer Christoph Lange waren sich einig: „Wichtig war, dass wir das erste Spiel gewonnen haben. Ansonsten gibt es noch viel Luft nach oben.“
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