Nettlingen - Mit seinem Buch „Von Nonnen, Skat und Kohlenschuppen“ blickt Arthur Günther in die Vergangenheit. In Nettlingen aufgewachsen, erzählt der Autor und freie Journalist Geschichten und Anekdoten aus seiner Kindheit und Jugend. Seit 1977 lebt Günther in Meckenheim bei Bonn. Seine Heimat hat er verlassen, aber nicht vergessen, wie seine Erzählung, eine „amüsante Kutschfahrt durch schwierige Zeiten“ zeigt.
Im Frühjahr hielt Günther das erste von 200 Exemplaren seines Buches in den Händen. Bis dahin war es nur als E-Book zu lesen. 200 Stück orderte er jetzt noch einmal nach. Der Leser sollte sich nicht wundern, dass die Hauptperson Alexander Gramann, der Heimat Nettelshofen und die Kreisstadt Hipoltsheim heißen. „Das Buch sollte keine Autobiografie werden“, begründet Günther den Griff zu den Fantasienamen. Die Geschichten, die er erzählt, sind dagegen echt. „Viele Nettlinger werden vieles wiedererkennen“, ist sich der 69-Jährige sicher. In kurzen Episoden schildert Günther das Dorfleben aus der Sicht eines Kindes. Er beschreibt etwa, wie seine Eltern im Ort bauten, wie er die Fußballweltmeisterschaft im Fernsehen sah oder wie er seine Groschen, die er vom Opa bekam, bei Kaufmann Bartels in dem Automaten mit den Bonbonzigarren versenkte.
Günther ist gelernter Sozialversicherungskaufmann. Als der AOK-Bundesverband eine Redakteursstelle ausschrieb, fackelte der junge Mann nicht lange, bewarb sich, verließ Hildesheim und zog ins Rheinland. „Ich habe schon immer nebenbei geschrieben“, erzählt er. Drei Märchenbücher hat er verfasst, in den 1980er Jahren dachte er sich Zahnputz-Geschichten zur Putzi-Figur der Allgemeinen Ortskrankenkasse aus. „Aktuell schreibe ich an einem Kinderbuch“, berichtet der Autor. Neben der Schreiberei mag es Günther sportlich. Zweimal die Woche setzt er sich auf das Mountainbike und tritt in die Pedale. Meckenheim sei ein ziemlich unattraktiver Ort, räumt Günther am Telefon ein.
Er wohnt drei Kilometer entfernt, einem Ort, der Ersdorf heißt und in dessen Nähe es einen Wald gibt. „Wie in Nettlingen“, sagt Günther. Wie einst seine Eltern im Ostkreis baute er dort sein Haus, lebt dort mit seiner Frau Petra. Seine drei erwachsenen Kinder, denen er das Buch „Von Nonnen, Skat und Kohlenschuppe“ gewidmet hat, gehen ihre eigenen Wege.
Ab und an besucht Familie Günther die alte Heimat von Arthur. „Meine Schwester wohnt in Nordstemmen“, berichtet Günther. Nach Besuchen bei Familie, Freunden und dem Grab der Mutter arbeitet Günther dann seine spezielle Einkaufsliste für Hildesheim ab: Gersterbrot und Bregenwürste für den Braunkohl. Demnächst wird er in Hildesheim noch einen weiteren Stopp einlegen. Radio Tonkuhle hat Günther gebeten, einige Episoden aus seinem Buch vorzulesen.
„Von Nonnen, Skat und Kohlenschuppen“ (ISBN 978-1-97-687912-8) ist in der Decius-Buchhandlung am Hohen Weg in Hildesheim erhältlich. Außerdem kann es über Amazon für 8,88 Euro bestellt werden.
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