Lagen sich nach 137 umkämpften Spielminuten überglücklich in den Armen: die Volleyballer der Helios Grizzlys Giesen. / Foto: Kaiser
Hildesheim - Es war ein hart erkämpfter Arbeitssieg, über den sich die Volleyballer der Helios Grizzlys Giesen am Ende riesig freuten. Denn mit dem 3:2 (25:20, 23:25, 25:20, 24:26, 15:13) über den Tabellennachbarn SV Lindow Gransee kletterten das Team von Trainer Itamar Stein auf den dritten Rang der 2. Bundesliga Nord. „Wir wollten Lindow unbedingt auf Abstand halten, und das ist uns gelungen“, sagte der Sportliche Leiter Sascha Kucera kurz vor Mitternacht.
Eigentlich waren die Grizzlys gut in die Partie vor 450 Zuschauern in der Hildesheimer Volksbank-Arena gestartet. Doch im zweiten Satz kam plötzlich Sand ins Getriebe. „Das hätte nicht passieren dürfen, nachdem wir doch schon komfortabel vorn gelegen hatten“, ärgerte sich Zupieler Stefan Thiel, der einmal mehr zum wertvollsten Spieler (MVP) gewählt wurde.
Den Satzausgleich steckte die Mannschaft aber gut weg. Im dritten Durchgang setzten die Giesener ihre Gäste wieder unter Druck, was beim SV zu einigen technischen Fehlern führte. Sprungwunder Luis Vega schmetterte gleich den ersten Satzball zum 25:20 ins gegnerische Feld, sein Team führte wieder mit 2:1.
Doch mit 0:7 erwischten die Grizzlys einen Fehlstart in den vierten Abschnitt. Zu allem Überfluss kamen auch noch Fehlentscheidungen der Schiedsrichter dazu. „Der Satz hat uns fast das Genick gebrochen“, meinte Stefan Thiel. Mit einer Riesenleistung holten die Giesener Punkt um Punkt auf, lagen mit 24:22 sogar plötzlich vorn. Doch dann nutzten sie zwei Matchbälle nicht und verloren noch mit 24:26.
Der Tiebreak musste die Entscheidung bringen. Erneut geriet die Heimmannschaft in Rückstand (1:4, 7:10). Kapitän Hauke Wagner gelang mit dem 14:13 die erstmalige Führung. Die Halle stand komplett, als Robert Schramm den Matchball servierte. Lindows Wito Krüger nahm an und brachte den 2,05-Meter-Riesen Nicolai Kracht ins Spiel. Doch der hämmerte ins Aus. Der Rest war Jubel.
Selbst Lindows Trainer Jan-Philipp Marks war zufrieden: „Letztlich war es eine Disziplin-Frage. Wir haben meilenweit über unseren Erwartungen gespielt.“ Was tief gestapelt war – hatte seine Mannschaft doch kürzlich dem Topfavoriten Mitteldeutschland eine 0:3-Niederlage beigebogen. Kollege Itamar Stein sagte: „Es war ein bizarres Spiel, in dem Lindow viel Druck gemacht hat. Meine Jungs haben großen Charakter gezeigt, ich bin sehr zufrieden. Letztlich war der Sieg das Resultat von spektakulären Situationen.“
„Ärgerlich, dass wir einen Punkt abgegeben haben gegen eine Mannschaft, die ohne etatmäßige Zuspieler angetreten ist“, sagte Kapitän Wagner, der eine Erkältung noch nicht ganz auskuriert hatte. „Wir haben den Punkt im zweiten Satz verloren“, analysierte Manager Kucera. MVP Thiel meinte: „Am Ende war der Wille da: Wir wollten dem tollen Publikum, das uns so unterstützt hat, unbedingt einen Sieg schenken.“
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