Hildesheim - Der CDU-Landesvorsitzende Bernd Althusmann hat sich beim Aufstellen der Landesliste für die Europawahl den Zorn des CDU-Bezirksverbandes Hildesheim zugezogen.
Der 52-Jährige hatte vor der Abstimmung in der Landesvertreterversammlung am Sonnabend in Hannover erklärt, es sei die Frage zu stellen, ob die Europaabgeordneten über Jahrzehnte immer aus denselben Regionen kommen müssten. Die Bemerkung war auf den CDU Bezirksverband Hildesheim gemünzt: Dessen Vertreterin Godelieve-Quisthoudt-Rowohl hatte nach 30 Jahren im EU-Parlament ihren Verzicht auf eine erneute Kandidatur erklärt, in ihre Fußstapfen wollte die Hildesheimer CDU-Kreisvorsitzende und stellvertretende Bezirksvorsitzende Ute Bertram treten. Die Alfelderin unterlag jedoch bei der Abstimmung um den aussichtsreichen Platz 3 knapp der Gifhornerin Lena Düpont, die wie Althusmann aus dem Kreisverband Lüneburg kommt.
Im Lager der Hildesheimer CDU kam die Bemerkung des Landesvorsitzenden als Parteinahme für Düpont an. Auch Bertram und ihr Bezirksvorsitzender Uwe Schünemann sollen dem Vernehmen nach nicht besonders erfreut gewesen sein. Bertram wollte allerdings auf Anfrage der HAZ nichts zu dem Thema sagen, Schünemann äußerte sich diplomatisch. Althusmann habe zwar betont, es gebe keine Erbhöfe, aber auch auf die schwierige Lage des Bezirksverbandes Hildesheim in der Region wegen der geringen Zahl seiner Abgeordneten hingewiesen. „Das war ausgewogen.“ Man könne Althusmann von daher nicht vorwerfen, gegen Hildesheim geschossen zu haben. Allerdings könne man die Interessen der einzelnen Verbände ausführlich vorstellen, wie es Althusmann in Hannover getan habe, oder kurz und knapp formulieren und die Positionen außen vor zu lassen. „Ich hätte mich für die zweite Variante entschieden“, betonte Schünemann. Denn im ausführlichen Fall bestehe die Gefahr, dass die Menschen nur das hörten, was ihnen nicht gefalle.
Altmusmann ließ auf HAZ-Anfrage von einem Sprecher erklären, er habe „zu keinem Zeitpunkt eine Empfehlung ausgesprochen“, sondern die Forderungen der Verbände aufgeführt. Damit habe er die Interessenlagen erklären wollen: „Diese Argumente hat er wertfrei und ausgewogen erläutert.“
Artikel verpasst?
Jetzt
anfordern!
Immobilienangebote
in Ihrer Stadt.
Jetzt suchen