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  •  Parken in Hildesheim - Immer wieder Ärger 

Parken in Hildesheim

Immer wieder gibt es Zoff ums Parken in der Stadt. Viele ärgern sich über hohe Gebühren, manche auch über das Verhalten derer, die die Knöllchen verteilen. Hier die letzten Aufreger im Überblick.

Februar 2015: 34 Knöllchen an einem Tag

Februar 2015: 34 Knöllchen an einem Tag

Hildesheim (ara) - Ordnungshüter haben an einem einzigen Tag im Februar 2015 gleich 34 Strafzettel verteilt - betroffen waren Autofahrer, die ihre Wagen auf der alten Kopfsteinpflaster-Fläche am ehemaligen Autozug-Terminal abgestellt hatten. 

Die Polizisten brummten den Fahrern jeweils 15 Euro auf. Sehr zum Ärger der Betroffenen, die nicht verstehen konnten, warum man das Areal nicht nutzen darf. "Das ist eine Bahnanlage", warnte die Bundespolizei.  

So erging es auch einer Hildesheimer Familie, die zu einem spontanen Ausflug ins Wasserparadies aufgebrochen war. Vater und Mutter rückten mit drei eigenen Kindern und zwei weiteren. Da der Parkplatz am Kreishaus besetzt war, stellten sie ihr Auto an der Oldekopstraße ab. Für den Eintritt ins Schwimmbad zahlten sie 36 Euro und waren vom Besuch der Badelandschaft "begeistert".

Dann aber kam die böse Überraschung: das Sonntagsvergnügen wurde teurer, wie der Vater der Redaktion berichtet. Als die Hildesheimer zu ihrem Auto zurückkamen, sahen sie zwei Polizisten, die "Kärtchen" unter Scheibenwischer klemmten. Einer der Gesetzeshüter erklärte, dass bei der Bundespolizei einen Beschwerde der Bahn eingegangen sei, weil ein Lastwagen dort nicht rangieren konnte - auf der bahneigenen Fläche. Und genau das ist laut Polizei der springende Punkt.

"Man darf dort nicht parken", betonte ein Sprecher gegenüber der Redaktion. Vier Schilder würden darüber informieren, dass es sich um eine Bahnanlage handele. "Dennoch obliegt es den Kollegen, ob sie jemanden mündlich ermahnen oder Strafzettel schreiben."

Autofahrer müssten damit rechnen, dort Ärger zu bekommen. Zumal auf dem Gelände auch Müllcontainer der Bahn stünden - und Lastwagen Platz haben müssten, diese zu erreichen und dort wenden zu können, so der Sprecher weiter. Er zeigte jedoch auch Verständnis für den Unmut der Autofahrer.

Grundsätzlich rät die Polizei, die Anlage erst gar nicht als Parkfläche zu nutzen. Gegebenenfalls könnten Fahrzeuge dort auch abgeschleppt werden. 

Auch die Bahn weist darauf hin, dass Ordnungshüter das Areal von Zeit zu Zeit kontrollieren. Kritik, dass die Beschilderung nicht eindeutig oder gar mangelhaft sei, wischte der Schienenkonzern vom Tisch. Die sei auf Grundlage der gesetzlichen Vorschriften schlicht: "in Ordnung."

Januar 2015: Wieder an der Uhr gedreht

Januar 2015: Wieder an der Uhr gedreht

Hildesheim (apm) - Wenn die Stadt eine Chance sieht, an Geld zu kommen, dann lässt sie sich die nicht entgehen: Ganz im Süden der Bahnhofsallee baggern im Dezember 2014 noch die Baufahrzeuge, da müssen die Autofahrer schon wenige Meter weiter auf dem frisch renovierten Teil zwischen Kaiserstraße und Wallstraße kostenpflichtig Parkscheine ziehen, wenn sie dort ihren Wagen abstellen wollen.

Gut, die Kassen der Stadt sind leer und wer würde schon Geld auf der Straße liegen lassen? Doch genau das hat einen HAZ-Leser misstrauisch gemacht, der die Zeit auf seiner Uhr mit der Zeit auf den Parkscheinautomaten verglichen hat. Und siehe da: Einige Uhren gehen falsch. Und sie drucken entsprechend auch Parkscheine mit falschen Uhrzeiten aus. Ein Trick der Stadtverwaltung, um die Arbeitszeit der Politessen kostendeckender zu gestalten oder einfach nur ein Fehler beim Einstellen der Uhr?

Weder noch, heißt es aus der Stadtverwaltung. "Die Mitarbeiter des Stadtordnungsdienstes geben den Autofahrern ohnehin ein paar Minuten Karenzzeit, bevor sie eine Verwarnung schreiben", sagt Stadtsprecher Helge Miethe. Und eigentlich werden die Uhren nach der Atomuhr in Braunschweig gestellt hatte die Stadtverwaltung dem misstrauischen HAZ-Leser mitgeteilt. In diesem Fall ist es aber wohl eher die Monduhr. Eine falsch verteilte Verwarnung wird sowieso kein Autofahrer bekommen, ist Miethe sicher. "Auf jedem Parkschein ist auch der Automat vermerkt, von dem er gedruckt wurde. So können die Mitarbeiterinnen die Zeiten auf dem Parkschein mit der richtigen Zeit abgleichen." Sollte es dennoch mal zu Fragen kommen, so ist auf jedem Automat auch eine Telefonnummer abgedruckt. Dort erreicht man den städtischen Bauhof, der sich um Probleme mit den Automaten kümmern kann.

Die Uhren in den Parkscheinautomaten werden per Funk gesteuert, sollten also immer die exakte Zeit anzeigen. "Kurzzeitig sind geringfügige Abweichungen möglich, wenn mal keine Verbindung zustande kommt", räumt Miethe ein. Doch das soll künftig nicht mehr vorkommen: "Wir geben den Hinweis zur Bahnhofsallee an die zuständige Firma weiter, die sich um das Problem kümmern wird."

Juli 2013: Zehn Strafzettel für Trauergäste

Juli 2013: Zehn Strafzettel für Trauergäste

Hildesheim (he) - "Die Stadt kassiert Trauernde ab - das ist ein echter Hammer", sagt Jürgen Busche. Als er im Juli 2013 nach dem Ende einer Trauerfeier in sein Auto steigen wollte, klemmte ein Strafzettel hinter dem Scheibenwischer des Fiats. 10 Euro sollte Busche nun zahlen, weil er vor dem Seiteneingang des Friedhofs in Himmelsthür geparkt hatte. So wie ihm ging es auch neun anderen Besuchern. Sie mussten je 10 Euro Bußgeld zahlen, "obwohl sie niemanden behindert haben". sagte Busche. Rechtlich sei das zwar völlig in Ordnung. "Moralisch ist das aber unglaublich." Busche vermutete überdies: Das war ein gezieltes Abkassieren durch die Ordnungshüter.

Weil der Verstorbene sehr beliebt und bekannt gewesen sei, hätten außergewöhnlich viele Menschen die Trauerfeierlichkeiten besucht. "Einige standen sogar außerhalb der Kapelle, weil darin kein Platz mehr war." Entsprechend groß sei vor Beginn der Feierlichkeiten auch die Parkplatznot gewesen, sagte Busche. "Die wenigen Flächen, die in der Nähe des Friedhofs zur Verfügung stehen, waren alle sehr schnell voll."

Ab 13.27 Uhr - drei Minuten vor Beginn der Trauerfeier - wurden laut Kay Brummer, Dezernent für Stadtentwicklung, Bauen, Umwelt und Verkehr, die ersten Knöllchen verteilt. Während der Trauerfeier habe der Stadtordnungsdienst insgesamt zehn Autofahrer verwarnt. In neun Fällen sei das Parken ohne Parkscheibe geahndet worden. Bemerkenswert ist laut Brummer jedoch, dass nur ein Fahrzeughalter eine Verwarnung wegen Falschparkens erhalten hat. "Die übrigen Verwarnungen sind wegen der fehlenden Parkscheibe erteilt worden."

Und die Überprüfung sei rein zufällig gewesen. "Eine Absicht oder gar ein 'Auf die Lauer legen' stecke nicht dahinter", sagte Brummer. Gezielt suchten die Ordnungskräfte den Friedhof sowieso nur dann auf, wenn Bürger sie zuvor über entsprechende Missstände informiert hätten. Dies sei am besagten Tag nicht der Fall gewesen. Die Kontrollen seien insgesamt aber aufgrund zunehmender Beschwerden über Falschparker verstärkt worden.

Busche will nicht an einen Zufall glauben. "Mir kommt es so vor, als informiere sich die Stadt gezielt in der Zeitung darüber, wann welche Trauerfeier stattfindet - um dann vor Ort zu kontrollieren", sagte er. Fragt sich nur, warum Friedhofsbesucher eine Parkscheibe brauchen. Laut Brummer wurde diese Regelung bereits im Jahr 2006 auf Anregung des Ortsrates eingeführt, um den Missbrauch des Friedhofparkplatzes durch auswärtige Schüler zu verhindern. Deshalb seien auch Trauergäste nicht davon befreit, eine Parkscheibe in die Windschutzscheibe zu legen.

Busche indes fand es ungeheuerlich, dass während einer Gedenkfeier Strafzettel verteilt werden. "Das ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten", sagte er. Laut Rechtsanwalt Gerhard Steinhauer müssen aber Ordnungswidrigkeiten wie das Parken ohne Parkscheibe geahndet werden, sobald Ordnungshüter davon Notiz nehmen. "Wir wissen aber alle, dass in der Praxis auch mal ein Auge zugedrückt wird", sagte er. Dezernent Brummer erklärt dagegen, es sei für die Kollegen des Stadtordnungsdienstes "leider nicht erkennbar, ob ein auf dem Parkplatz abgestelltes Fahrzeug von einem Trauergast ist oder aus sonstigen Gründen den Parkplatz nutzt". Gerade aus diesem Grund sei auf Anregung des Ortsrates ja auch die Parkscheibenregelung eingeführt worden.

Juli 2013: Wer hat an der Uhr gedreht

Juli 2013: Wer hat an der Uhr gedreht

Hildesheim (jkr) - Joachim Fesser traut seinen Augen kaum, als ihn im Juli 2013 ein empörter Mann am Kennedydamm vor dem VGH-Gebäude strammen Schrittes auf ihn und seine Frau zukommt. "Guten Tag, schauen Sie mal", sagt der aus Dresden stammende Tourist die Hildesheimer. Fesser bekommt einen Parkschein gezeigt auf dem gedruckt steht: 2. Januar, 9.07 Uhr. "Es ist aber Sommer und bereits 11.15 Uhr", wundert sich Fesser. "Das konnte also vorne und hinten nicht stimmen."

Der Ostdeutsche ist gestresst und muss schnell weiter. Fesser bietet dem Fremden seinen kostenfreien Firmenparkplatz an und verspricht ihm, der Sache auf den Grund zu gehen. Er wendet sich an die Stadt. Fesser schreibt eine Beschwerde an die Stadt und das Touristikbüro. Er schickt außerdem eine Kopie an die Redaktion dieser Zeitung.

Hildesheims Pressesprecher Helge Miethe erklärt daraufhin, dass der Parkscheinautomat defekt gewesen ist, nun aber alles wieder seine Richtigkeit habe. "Der betreffende Parkscheinautomat wurde umgehend kontrolliert und wieder korrekt eingestellt."

Doch mit dieser Antwort ist Fesser nicht zufrieden. Schließlich hat der Mann zwei Euro verschenkt und einen nicht gültigen Parkplatz gelöst. "Außerdem könnten ja weitere Personen betroffen gewesen sein", so Fesser. Er bat die Stadt, dem Dresdner schließlich das Geld zu erstatten. Doch diese lehnte ab. Miethe dazu: "Der Bitte, dem Dresdner die zwei Euro für die Parkplatznutzung zu erstatten, können wir nicht nachkommen, da dem Gast ja gar kein Schaden entstanden ist und er den Parkplatz entsprechend genutzt hat."

Fesser ist sauer: "Mir geht es nicht um die zwei Euro sondern ums Prinzip. Ich will nicht, dass meine Heimatstadt in ein schlechtes Licht gerückt wird. Das ist doch Bürokratie pur." Miethe führt weiterhin an, dass der Aufwand, den die Anfrage von Herrn Fesser verursacht, den Wert von zwei Euro bei weitem übersteige. Doch auch dieses Argument beruhigt Fesser keineswegs. Schlimmer noch: "Es kann doch nicht sein, dass der Mann jetzt in Dresden hockt und auf die Stadt schimpft. Die sollen sich einfach mal kulant zeigen und dem Mann vielleicht einen kleinen Gutschein schenken. Dann kommt der Herr vielleicht nochmal zurück."

Die Stadt empfiehlt den Bürgern bei defekten Parkscheinautomaten übrigens, die Störungsnummer anzurufen oder sich direkt an den Bauhof wenden. "Die Straßenverkehrsordnung sieht bei defekten Automaten das Auslegen einer Parkscheibe vor", erklärt Miethe.

Mai 2013: Kurz-Schwarzparken für zehn Euro

Mai 2013: Kurz-Schwarzparken für zehn Euro

Hildesheim (ha) - Glück gehabt. Im Mai 2013 fand Bernward Anders nur wenige Schritte vom Friseurladen entfernt in der Osterstraße einen freien Parkplatz. Schnell zum Parkautomaten, Ticket gelöst. Die nächsten 40 Minuten, genau gesagt: bis 10.27 Uhr, gehörte die Stellfläche nun ihm.

Als er mit neuem Haarschnitt den Laden verließ, fiel sein Blick als erstes auf seine Armbanduhr: Perfekt, kurz vor halb, alles im grünen Bereich, freute sich der Mann. Sein zweiter Blick galt seinem Auto: Das aber, sagt der Autofahrer, sei bereits von zwei Politessen umkreist worden, die gerade dabei waren, ein Knöllchen hinter die Windschutzscheibe zu klemmen.

"Ich habe sie angesprochen, dass die Parkzeit doch gerade mal eine Minute überschritten sei", erzählt Anders. "Das aber interessierte die Damen nicht im Geringsten." Er hätte ja mehr Sicherheit einplanen, also mehr Geld einwerfen können, bekam der 58-jährige Softwareentwickler zu hören. Und wenn ihm das alles nicht passe, könne er sich ja bei ihrem Vorgesetzten beschweren. Alles Bitten und Betteln half nichts. Ein einmal eingegebener Vorgang ließe sich nicht mehr stornieren, versicherten ihm die Fachfrauen für den ruhenden Verkehr.

Am Sachverhalt selbst ließ sich nichts deuteln: "Sie überschritten im Bereich eines Parkscheinautomaten die auf dem Parkschein angegebene Parkzeit", las der zerknirschte Parksünder auf dem noch druckfrischen Knöllchen unter der Rubrik "Tatvorwurf". Doch satte zehn Euro für, wie er sicher ist, läppische 60 Sekunden Schwarzparken - das ärgerte den frisch Frisierten dann doch sehr.

Dass es sich tatsächlich nur um eine einzige Minute gehandelt habe, will der Mann seinem Knöllchen entnehmen können: Dort ist unter "Zeit" nämlich "10 : 28-10:33" gedruckt. "10.28 Uhr! Das beweist doch, dass es nur eine Minute war." Folge man den Buchstaben des Gesetzes, seien die beiden Stadtangestellten wahrscheinlich auf der sicheren Seite. "Es drängt sich hier nur der Eindruck auf, dass man quasi darauf gelauert hat, wieder jemanden erwischt zu haben."

Stadtsprecher Helge Miethe hingegen sieht in dieser Zeitangabe den Beweis, dass der Autofahrer die Parkzeit deutlich länger überschritten habe als nur um eine Minute. Nämlich von 10.28 bis 10.33 Uhr. "Der Ordnungsdienst der Stadt Hildesheim lässt bei der Erstellung eines Tickets wegen überschrittener Parkzeit grundsätzlich eine Karenzzeit von fünf Minuten vergehen." Laut Unterlagen sei die "erste Kontrollzeit" um 10.32 Uhr gewesen, also nach genau eben diesen fünf Minuten Puffer. Erst danach, um 10.33 Uhr, habe die Mitarbeiterin dann das Ticket (mit den nunmehr vollständig ausgefüllten Textspalten zum konkreten Fall) ausgedruckt. "Von einer Null-Toleranz-Grenze kann also keine Rede sein."

Warum auf dem Knöllchen neben dem Datum nicht unmissverständlich die Uhrzeit vermerkt wird, zu der es ausgestellt worden ist, vermag Miethe nicht zu beantworten. In einigen anderen Städten ist das nämlich so. "Unser Softwareprogramm sieht das nicht vor." Im übrigen sei der Strafzettel "ganz logisch aufgebaut".

Unter dem Strich hatte der Autofahrer dann aber doch noch Glück. Die Debatte mit den Politessen zog sich nämlich über mehrere Minuten hin. Jetzt stehe er hier sogar schon länger als fünf Minuten, habe eine der Politessen ihn zum Abschluss des Gesprächs getadelt. Eine weitere Nachzahlung für die nun unstrittig sogar um mehr als fünf Minuten überschrittene Parkzeit forderte sie allerdings nicht.

Januar 2013: Doppelter Preis fürs Parken

Januar 2013: Doppelter Preis fürs Parken

Hildesheim (cha) - Der 63-Jährige, der mit seiner Frau regelmäßig zur Behandlung ins Hildesheimer Bernward-Krankenhaus muss, ist im Januar 2013 nicht gerade zum Scherzen aufgelegt. "Ich bin stinksauer", sagt der pensionierte Rentner aus Nordstemmen. Was ihn so auf die Palme bringt, sind unterschiedliche Gebühren auf den beiden Parkplätzen am Bernward-Krankenhaus (BK). Wer geradeaus auf den Parkplatz "Palandtweg" fährt, zahlt tagsüber die ersten beiden Stunden jeweils 1 Euro. Wer links den neuen Parkplatz "Langelinienwall" ansteuert, zahlt gleich doppelt so viel.

Doch das ist nicht das Einzige: "Geradeaus bekomme ich mit meiner Rabattkarte von Hi-Park zehn Prozent Ermäßigung", berichtet er. Doch bei der Fahrt auf das Areal "Langelinienwall" erlebte er jetzt eine Überraschung. "Dort gilt meine Karte gar nicht." Dabei ist der Betreiber in beiden Fällen gleich: Hildesheims großer Parkplatzbetreiber Hi-Park verpachtet beide Plätze. "Das ist doch so, als wenn ich zum Bäcker gehe, der gleiche Brötchen zu unterschiedlichen Preisen verkauft", ärgert sich der 63-jährige Nordstemmer.

Von Hi-Park gab es dazu erst einmal keine Stellungnahme. Allerdings bestätigt BK-Sprecherin Judith Seiffert die stark voneinander abweichenden Preise. Sie ergäben sich aus den unterschiedlichen Eigentümern: Das Gelände am Palandtweg gehört der Stadt, das BK hat es nur gemietet. Dort nimmt Hi-Park deshalb Gebühren in der Höhe, die es auch auf allen anderen Parkplätzen einfordert. Das Parkhaus am Langelinienwall bildet allerdings eine Ausnahme, weil es auf dem Grundstück des Krankenhauses steht. Dort hat das BK den höheren Preis mit Absicht vorgeschrieben. "Wir wollen, dass Leute, die hier parken und anschließend in die Stadt gehen, sich woanders hinstellen", sagt Seiffert. Der Parkplatz sei im Wesentlichen für die Patienten und Besucher des Hauses reserviert.

Derzeit gibt es 285 Parkplätze direkt am St.-Bernward-Krankenhaus, davon sind 65 für diensthabende Ärzte reserviert. Mit der Eröffnung des neuen Ärztehauses Vinzentinum sollen demnächst noch einmal 207 Parkplätze dazukommen. Davon sind 40 Parkplätze für Anwohner vorgesehen.

Dezember 2012: Anwohnerin fordert Sondergenehmigung

Dezember 2012: Anwohnerin fordert Sondergenehmigung

Hildesheim (hüb). Im Kofferraum stapelt sich der Wocheneinkauf - drei vollbepackte Tüten, ein Karton und eine Kiste Wasser. Christina Ringe-Rathgen wuchtet im Dezember 2012 alles zügig in den Hauseingang. Eigentlich darf sie mit dem Auto nicht vor ihrer Wohnung im Hinteren Brühl halten - auch nicht um ihren Wagen kurz leer zu räumen oder vollzupacken.

Denn seit Frühjahr 2009 gilt dort ein komplettes Halteverbot. Damit die Feuerwehr bei Einsätzen freie Fahrt hat, lautete damals die Begründung der Stadt. Seitdem sind Parkplätze Mangelware. Und wer doch kurz vor seinem Haus hält, bekommt einen Strafzettel verpasst - die Erfahrung musste auch die 39-Jährige schon mehrfach machen. Ringe-Rathgen denkt jetzt über eine Klage gegen die Stadt nach. "Ich will nicht gegen etwas verstoßen, sondern mein Leben möglichst legal führen", sagt sie.

Deshalb stellte sie im September einen Antrag bei der Stadt - auf Erteilung einer Genehmigung zum Halten zu Be- und Entladezwecken, wie es in der Behördensprache heißt. Die Verwaltung lehnte das Ersuchen kostenpflichtig ab. Der Sachbearbeiter legte ihr stattdessen nahe, als Lösung "einen Parkplatz in der Nähe anzumieten und zum Beispiel mit einer Sackkarre größere Einkäufe zu transportieren". Darüber kann Ringe-Rathgen nur den Kopf schütteln. "Das ist der blanke Hohn", findet sie. Von Bürgernähe sei die Vorgehensweise weit entfernt. Dabei gehe es ihr nicht um das Thema "Eine Anwohnerin ist sauer, weil sie keinen Parkplatz kriegt", sondern um Verständnis dafür zu werben, dass "eine moderne Lebensführung Notwendigkeiten mit sich bringe."

Um Familie und Beruf unter einen Hut bringen zu können, seien reibungslose Abläufe unerlässlich. "Ich kann nicht dreimal um den Block kurven, bis ich mal einen freien Parkplatz entdeckt habe", sagt die Marketingreferentin eines Autohauses. Mehrmals täglich muss sie ihre vier Kinder im Alter von fünf und 13 Jahren zu Terminen bringen und wieder abholen, dazu kommen Einkäufe oder die Entsorgung von Altglas und Strauchschnitt. "Das kann ich nicht alles mit dem Fahrrad erledigen, dafür fehlt mir einfach auch die Kraft."

Ringe-Rathgen erwägt deshalb gegen die Stadt zu klagen. Zumal nach ihrem Eindruck der Ordnungsdienst einige Stopps dulde, andere nicht. So seien zahlreiche ältere Mitbürger aus dem Hinteren Brühl nicht mehr gut zu Fuß. Und deshalb auf Fahrdienste wie Taxen, Lieferservice oder Paketdienste angewiesen. Auch die Mädchen und Jungen des Kindergartens St. Lamberti würden morgens und nachmittags von acht Taxen gebracht und abgeholt. Mittags liefere ein Bringdienst Essen. In diesen Fällen drücke die Stadt gerne ein Auge zu. Während andere Anwohner ein Knöllchen nach dem anderen kassierten. Sogar dann, wenn Nachbarn die Politessen darüber informierten, dass hier jemand nur sein Auto aus- und einräume. "Ich würde sonst darüber nie ein Wort verlieren, aber die Verwaltung bildet mit ihrem Verhalten Fronten", sagt die Hildesheimerin.

Zumal Oberbürgermeister Kurt Machens noch 2009 in einer Bürgersprechstunde im Roemer- und Pelizaeus-Museum auf Anfrage versichert habe, dass das Halten zum Be- und Entladen zur Verrichtung des täglichen Lebens weiterhin gestattet werden solle. "Das Halten ist an engen Stellen grundsätzlich nicht zulässig", teilt hierzu Stadtsprecher Helge Miethe mit. Es bestehe jedoch die Möglichkeit der mündlichen Verwarnung. Die Mitarbeiter des Stadtordnungsdienstes würden aber niemanden kostenpflichtig verwarnen, der offensichtlich nur halte, um jemanden aus- oder einsteigen zu lassen oder seine Einkaufstasche in den Hausflur stelle.

Zu Ringe-Rathgens abgelehnten Antrag äußert sich die Stadt indes nicht: "Auf Einzelfälle kann die Verwaltung mit Rücksicht auf die betreffende Person keine Auskunft geben." Grundsätzlich gebe es aber keinen rechtlichen Anspruch, vor der eigenen Haustür zu parken - und noch dabei die Fußgänger auf dem Gehweg zu behindern. Aufgrund der Individualität der Bedürfnisse der Bürger könne die Stadtverwaltung auch keine allgemeingültigen Tipps zur reibungsloseren Gestaltung des Alltags geben.

Ab Frühjahr 2013 will die Stadt allerdings mit ihrem Parkraumkonzept an den Start gehen. Dazu gehört auch der Hintere Brühl. Das Halten werde dort aber auch künftig nicht zulässig sein, sagt Miethe. Zum einen um Rettungswege frei zu halten, zum anderen weil es an engen Stellen nach der Straßenverkehrsordnung nicht gestattet sei. Und: Das Konzept für das Umfeld der Welterbestätten sieht im etwas breiteren Fahrbahnbereich im Hinteren Brühl kurz vor dem Godehardsplatz, im Bereich vor den Gebäuden Godehardsplatz 8 bis 11 und in dem am Hinteren Brühl angrenzenden Bereich der Neuen Straße Bewohnerparkplätze vor.

Für Ringe-Rathgen bleibt das Problem, ihr Auto nicht vor der Haustür be- und entladen zu dürfen. Zwar verstehe sie, dass die Bestrebungen der Stadt dahin gingen, die Altstadt- und Weltkulturerbe-Quartiere attraktiver und touristenfreundlicher zu gestalten. "Es sind aber die Anwohner und insbesondere die Eigentümer, die ein Viertel in einem attraktiven Zustand erhalten", gibt sie zu Bedenken.

Anstatt den Menschen dort das tägliche Leben zu erschweren, wünsche sie sich von der Stadt praktikable Regeln, die allen Lebensmodellen von der Hausfrau über die berufstätige Mutter bis zum Rentner gerecht würden. "Hätte ich vor zehn Jahren gewusst, was ich für Ärger hier habe, ich weiß nicht, ob ich hierher gezogen wäre."

Das letzte Licht: der Kassenautomat

Das letzte Licht: der Kassenautomat

Hildesheim (ha) - Für gewöhnlich geht Bernd Reßler freitags Tennisspielen. Doch die Ankündigung des vierten Light-Night-Shoppings lockte den Bad Salzdetfurther mit seiner Frau im Oktober 2012 nach Hildesheim. "Die Veranstaltung hat uns auch richtig gut gefallen. Wir sind durch die schön beleuchtete Stadt gebummelt, auf den Andreas-Kirchturm gestiegen und anschließend noch nett Essen gegangen."

Doch so harmonisch der Abend angefangen hatte, sollte er allerdings nicht zu Ende gehen. Denn als Reßler gegen 22.30 Uhr sein Auto aus dem Parkhaus am Ratsbauhof holen wollte, stieß er dort bereits auf jede Menge wütende Autofahrer. Entgegen der wiederholten Ankündigung von Veranstalter Hildesheim Marketing, dass den Besuchern für das Light-Night-Shopping ab 18 Uhr sämtliche Innenstadt-Parkhäuser kostenlos zur Verfügung stünden, forderten die Parkautomaten plötzlich doch Gebühren.

Reßler war nach seiner Erinnerung etwa zehn Minuten vor 18 Uhr in das Parkhaus hinein gefahren, nun leuchtete auf dem Display des Kassenautomaten eine Forderung von 3,50 Euro auf. "Für die paar Minuten! Das ist doch eine Unverschämtheit", ärgerte sich der Mann auch in den Tagen danach noch.

Zu diesem Zeitpunkt müssen sich nach seiner Schilderung im Parkhaus bereits bemerkenswerte Szenen abgespielt haben. Ein wütender Autofahrer habe gedroht, die Parkschranke umzufahren, wenn sie nicht sofort geöffnet werde, andere Fahrer hätten ihrem Ärger mit einem gellenden Hupkonzert Luft gemacht. Für zusätzlichen Unmut soll dann auch noch ein defekter Parkautomat im Untergeschoss gesorgt haben.

Irgendwann ging es dann weder vor noch zurück. Von einem Stau vor der Ausfahrtsschranke berichtet auch ein Autofahrer aus Giesen, der in das Parkhaus unter der Andreaspassage gefahren war. "War ein schöner Abend, aber darüber bin ich stinksauer", mailt er der HAZ. "Gratisparken ankündigen, und dann gibt es das Auto nur gegen Bezahlung zurück."

Für das Parkhaus Andreaspassage hatte sich auch die Hildesheimerin Ingeborg Ermer entschieden. Weil sie erst kurz nach 19 Uhr gekommen war, war sie felsenfest überzeugt, dass sie gar nichts bezahlen muss. Doch auch sie bekam eine Rechnung: 1,50 Euro, als sie sich laut Quittung um 23.29 Uhr auf den Heimweg machen wollte. Sie zahlte die geforderte Summe, ging gestern Vormittag aber zu Hi-Park im Ratsbauhof, die beide Parkhäuser bewirtschaften.

Bei der Ankündigung habe es sich um eine "Falschmeldung" gehandelt, bekam sie dort ganz lapidar zu hören. Von ihren 1,50 Euro sah sie nichts wieder. Dass es sich keineswegs um eine Falschmeldung gehandelt hat, versichert Boris Böker von Hildesheim Marketing. Vielmehr habe es "Abstimmungsprobleme" zwischen Veranstalter und Parkhaus-Betreiber gegeben. Vor etwa sechs, acht Wochen habe er mit Geschäftsführer Sebastian Bringmann telefoniert und sich mit ihm mündlich darauf verständigt, dass es - wie in den Vorjahren - auch dieses Mal wieder freies Parken geben soll.

Für Hildesheim Marketing war dieser Punkt damit als offenbar erledigt abgehakt. Nicht hingegen für HI-Park, denn die hatte die Anfrage wohl nur als bloßes Vorfühlen gewertet und wartete auf eine schriftliche Anfrage. Die aber nicht kam. Somit wurde intern die Nachricht auch nicht weitergegeben, die Automaten liefen im regulären Bezahlmodus weiter.

Nachdem die HAZ nachgehakt hatte, zeigte sich Böker gestern über "den Bruch in der Kommunikationskette" merklich zerknirscht. "Das tut uns wirklich sehr leid. Das war keine böse Absicht. Sicherlich wollten wir die Leute nicht mit falschen Versprechungen in die Stadt locken. Wir bedauern sehr, wenn es Unannehmlichkeiten gegeben hat." "Dass die Leute verärgert sind, kann ich nachvollziehen. Keine Frage, das war eine schwere Panne", sagt Bringmann.

Beide Parteien einigten sich darauf, dass die Besucher ihr Geld getreu der Quittung zurückbekommen; entweder bei HI-Park oder in der Tourist-Info. Wer keine Quittung (mehr) hat, könne sich im Ratsbauhof melden und dort sein Anliegen plausibel schildern. "Wir werden das großzügig handhaben", verspricht Bringmann.

Hier schlägt Hildesheim Hongkong

Hier schlägt Hildesheim Hongkong

Hildesheim (kia) - Das Ergebnis im August 2012 verblüfft: Parken in der Hildesheimer Innenstadt ist teurer als in Zürich, Hongkong oder New York. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie des Reiseportals www.ab-in-den-urlaub.de gekommen. Für die Statistik hat der Anbieter 123 Städte weltweit verglichen. Das Ergebnis: Hildesheim rangiert im oberen Preis-Segment. Die Parkgebühren sind "zu teuer", befindet das Online-Reisebüro.

1,80 Euro müssen Autofahrer hier in den Automaten werfen, um ihr Fahrzeug für eine Stunde in der Innenstadt abstellen zu dürfen. Zwar ist das Parken in weiter entfernten Bezirken billiger. Für die Erhebung hat www.ab-in-den-urlaub.de aber "explizit" City-Parkplätze verglichen, wie Pressereferent Thomas Neubert betont. Günstigere Flächen wie privat betriebene Parkhäuser habe das Team nicht berücksichtigt: "Wir wollten wissen, wie teuer es ist, auf kommunalen Flächen zu parken." Die Zahlen habe die Gruppe direkt bei den Kommunen angefragt oder der Gebührenordnung entnommen. Stand der Daten sei Juli 2012.

Deutlicher Spitzenreiter in der Bundesrepublik ist demnach Stuttgart mit 2,90 Euro pro Stunde. Platz zwei und drei belegen München (2,50 Euro) und Berlin. In der Hauptstadt werden 2 Euro fällig. Damit ist Hildesheim 20 Cent günstiger als die Metropole. Städte wie Hannover (1,60 Euro) oder Göttingen (1,50 Euro) verlangen hingegen weniger als die Domstadt. Billiger ist auch das Parken in Zürich (1,66 Euro) oder Hongkong (1,18 Euro). In New York kostet eine Stunde parken gar nur 0,89 Euro. Den besten Wert Deutschlands erzielt Frankfurt an der Oder: Im Schnitt zahlen Autofahrer hier lediglich 0,38 Euro pro geparkter Stunde.

In Hildesheim gilt seit Januar die neue Gebührenordnung, nach der im gesamten Stadtzentrum für 60 Minuten 1,80 Euro fällig werden. Als die Verwaltung die Preise festgesetzt hat, habe sie auch die Preise anderer niedersächsischer Städte berücksichtigt, sagt Stadtsprecher Helge Miethe. "Dabei ist festzustellen, dass die Tarife in Hildesheim zwar geringfügig höher sind als beispielsweise in Celle, Wolfsburg oder Göttingen. In Hildesheim besteht aber im Gegensatz zu allen genannten Städten für Kurzzeitparker die Möglichkeit, ein Ticket für zehn Minuten zu lösen." Letzteres kostet 0,30 Euro.

Dass seit der Neu-Regelung weniger Autos im Zentrum parken, sei nicht festzustellen gewesen, sagt Miethe. Zu den gefragtesten Bereichen zähle nach wie vor der Bahnhofsvorplatz. Insgesamt erwartet die Stadt für dieses Jahr 1,334 Millionen Euro an Einnahmen aus Parkgebühren.

Für den Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC) liegt Hildesheim noch im grünen Bereich. Schließlich gebe es ja nicht nur den teuren City-Tarif: In Parkhäusern fänden Autofahrer durchaus Preise um 1 Euro pro Stunde, sagt Sabine Schlemmer vom ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt. "Man muss halt einfach ein bisschen schauen und eventuell ein bisschen weiter laufen." Auch für Dietmar Nitsche, Vorsitzenden des örtlichen Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), sind die Parkgebühren "in keiner Weise" zu teuer. Menschen, die das anders sehen, sollten auf Rad oder Bus umsteigen, findet Nitsche: "Wir haben eh viel zu viele Autos in der Innenstadt."

Wer indes glaubt, er komme günstiger weg, indem er erst gar keinen Parkschein zieht und sich stattdessen einen Strafzettel aufschreiben lässt, der irrt - zumindest, wenn er Pech hat. Bis zu 30 Minuten ohne oder mit abgelaufenem Ticket kosten 5 Euro. Kommt die Politesse später nicht noch einmal vorbei, lohnt sich das Risiko - ab einer Parkzeit von drei Stunden. Kontrollieren Stadt-Mitarbeiter das Fahrzeug aber später erneut, werden bis zu 25 Euro fällig.

Oktober 2013: 27 Euro für zehn Minuten parken

Oktober 2013: 27 Euro für zehn Minuten parken

Hildesheim (cha) - Der Hildesheimer Rudi Krebsbach soll im Dezember 2010 für zehn Minuten, die er sein Auto auf dem Parkplatz hinter dem Hauptbahnhof abgestellt hat, 27 Euro zahlen. Er war ohne einen Parkschein zu lösen in den Bahnhof gegangen, um sich dort eine Fahrkarte nach Berlin zu kaufen. Dass er eine Strafe zahlen muss, leuchtet ihm ein. Aber bei der Höhe der Summe spricht er von "Abzocke".

Wer sich im Internet auf die Suche nach dem Betreiber der Fläche macht, stößt oft über diese Formulierung. Die Contipark Parkgaragen GmbH zieht sich offenbar bundesweit den Ärger von Nutzern zu. Besonders pikant: Die Gesellschaft arbeitet eng mit der Deutsche Bahn AG zusammen. "Die Bahn spielt bei dieser Abzocke auch noch mit", wettert Krebsbach.

Der 73-jährige ehemalige Geschäftsführer pendelt regelmäßig zwischen Hildesheim und Berlin. Den Parkplatz hinter dem Bahnhof nutzt er deshalb öfter. "Und natürlich bezahle ich auch immer dafür", sagt er. Aber an dem Tag habe er lediglich eine Fahrkarte für eine spätere Reise kaufen wollen. "Und ich hatte nur eine Zwei-Euro-Münze dabei, der Automat wechselt aber nicht", sagt er. Als Krebsbach nach zehn Minuten wieder zu seinem Opel kam, pappte bereits eine Zahlungsaufforderung über 27 Euro hinter der Windschutzscheibe.

"Am Anfang habe ich noch gedacht, dass das nur falsch sein kann", erklärt der ehemalige Holzkaufmann. Als er wieder zuhause war, setzte er sich gleich an seinen Computer und schrieb eine E-Mail an das Parkunternehmen. Sieben Tage später bekam er eine ausführliche Antwort - und musste erfahren, dass es sich keineswegs um ein Versehen gehandelt habe. Krebsbach habe eindeutig gegen die Vertragsbedingungen verstoßen, die Contipark noch einmal beilegte.

"Üblicherweise ziehen wir unsere Forderungen zurück, wenn uns der Kunde ein Ticket vorlegt, das nur wenige Minuten nach Ausfertigung der Zahlungsaufforderung erworben wurde", teilt Peter Treptow, Assistent der Geschäftsleitung, dem Hildesheimer mit. Einen Parkschein ziehen, nachdem er die Zahlungsaufforderung am Wischer hat? Krebsbach findet diese Argumentation "völlig weltfremd".

Eine kulante Entscheidung, so hat ihm Treptow mitgeteilt, sei nicht möglich. Den Vorschlag zu einem Vergleich (in Höhe von 5 Euro) wollte das Unternehmen ebenfalls nicht akzeptieren. "Wir bitten um fristgerechte Zahlung", war die Antwort. Krebsbach hat seinen Widerstand inzwischen aufgegeben. "Ich habe das Geld überwiesen", sagt er. "Auch wenn ich es nach wie vor nicht gut finde - das ist doch Abzocke einer halbstaatlichen Behörde."

Unter dem Synonym "Medicus123" schreibt ein Betroffener in einem Internetforum, wie er das Problem gelöst hat. Er sei zu seinem Rechtsanwalt gegangen, der das angedrohte gerichtliche Mahnverfahren umdrehte. "Contipark musste am Ende sogar die Kosten für meinen Anwalt übernehmen", freut sich "Medicus123".

Gibt es in Hildesheim genug Parkplätze?

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