Hildesheim/Greifswald - Gerade die älteren Mitbürger sind aufgrund vorhandener Mehrfacherkrankungen durch das Ansteckungsrisiko mit dem neuen Coronavirus besonders gefährdet. Dabei helfen bereits einfache Maßnahmen, diese Gefahr deutlich zu senken. Das betonen Professor Dr. Nils-Olaf Hübner, Leitender Krankenhaushygieniker der Unimedizin Greifswald, und Professor Dr. Karsten Becker, Direktor des Friedrich-Loeffler-Instituts für Medizinische Mikrobiologie an der Unimedizin Greifswald. Sie verraten 17 Tipps, wie Senioren sich vor Corona schützen können.
Fit bleiben
Vermeiden Sie enge Kontakte zu anderen Menschen außerhalb Ihres häuslichen Umfeldes. Das gilt auch für Ihre Verwandten und Bekannten. Trotzdem sollten Sie im Rahmen Ihrer Möglichkeiten körperlich fit und geistig aktiv bleiben! Extrem wichtig ist es, dass Ihr Körper und Immunsystem gestärkt werden! Dazu gehören unter anderem regelmäßige Spaziergänge, aber nicht in Gruppen! Zudem sind leichte sportliche Übungen und eine gesunde Ernährung hilfreich.
Abstand wahren
Halten Sie einen Zwei-Meter-Abstand zu anderen Menschen ein. Das gilt auch beim Einkaufen, Spazierengehen und bei nicht vermeidbaren Arztbesuchen.
Öffis meiden
Verzichten Sie auf Reisen und – wenn möglich – auf das Nutzen öffentlicher Verkehrsmittel.
Mundschutz tragen
Ist ein enger Kontakt mit anderen Menschen nicht zu vermeiden, erscheint es ratsam, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.
Lieber winken
Schütteln Sie keine Hände und vermeiden Sie Umarmungen! Eine freundliche Begrüßung oder das Winken aus der Entfernung reichen völlig aus und sind empfehlenswerter als die Berührung mit dem Ellenbogen im Bild.
Seife benutzen
Waschen Sie sich regelmäßig die Hände – vor dem Essen und Kontakt zu Lebensmitteln sowie nach dem Toilettengang. Das Coronavirus ist empfindlich gegenüber Seife und sogenannten Detergenzien, also Spülmitteln. Achtung: Desinfektionsmittel sind für den häuslichen Bereich nicht notwendig!
Fließendes, warmes Wasser
Beim Händewaschen ist neben Seife auf möglichst fließendes, warmes Wasser zu achten. Seifen Sie Ihre Hände mindesten 20 bis 30 Sekunden ein. Vergessen Sie dabei nicht die Fingerzwischenräume und die Handrücken. Nach dem Einseifen die Hände gründlich abspülen, abtrocknen und eincremen.
Regelmäßig Hände waschen
Das besonders gründliche Händewaschen ist angesagt, nachdem Sie außerhalb Ihrer Wohnung waren. Dies gilt vor allem, wenn Türklinken, Geländer, Haltegriffe in öffentlichen Verkehrsmitteln, Einkaufswagen und andere Oberflächen, die von vielen Personen benutzt werden, berührt wurden. Nur wenn ein Händewaschen nicht möglich ist, raten wir zur Anwendung von Desinfektionsmitteln.
Finger aus dem Gesicht!
Vermeiden Sie es, sich mit den Händen ins Gesicht zu fassen. Mund, Nase und Augen sollten nicht mit ungewaschenen Händen berührt werden.
Frische Handtücher
Wechseln Sie regelmäßig Handtücher und Waschlappen. Die üblichen Waschprogramme in Ihrer Waschmaschine reichen aus. Der Kochwaschgang ist nicht notwendig.
Nicht mit den Fingern essen
Essen Sie nicht mit den Fingern, verwenden Sie Besteck und Servietten.
Handys reinigen
Vermeiden Sie das Benutzen fremder Handys. Reinigen Sie Ihr eigenes Mobiltelefon regelmäßig. Dabei ist auch auf die Herstellerhinweise zur Reinigung zu achten.
Ärztlichem Rat folgen
Sollten Sie an Vorerkrankungen leiden, beachten Sie besonders aufmerksam alle Hinweise Ihres behandelnden Arztes. Halten Sie sich strikt an Ihren Medikamentenplan.
Notwendige Behandlungen
Die Sorge vor einer Infektion mit dem Coronavirus darf kein Grund sein, notwendige medizinische Maßnahmen zu unterlassen. So ist beispielsweise bei Symptomen, die auf Herzprobleme, einen Schlaganfall oder akute Bauchprobleme hinweisen, unbedingt der Arzt zu konsultieren beziehungsweise sofort der Notruf 112 zu wählen.
Zahnarztbesuche
Gibt es keine zwingenden Gründe, ist vom Besuch des Zahnarztes abzusehen. Hier ist eine Terminverschiebung sinnvoll.
Einmaltaschentücher benutzen
Husten und niesen Sie bitte nur in die Ellenbeuge. Wenden Sie sich dabei von anderen Menschen ab. Und benutzen Sie nur Einmaltaschentücher. Diese sind in geschlossenen Mülleimern zu entsorgen. Waschen Sie sich danach gründlich die Hände.
Auf Symptome achten
Nehmen Sie mögliche Fieberattacken, Kopfschmerzen und anhaltenden Schnupfen ernst. Dies gilt insbesondere für Bewohner von Alten- und Pflegeheimen.