Blaulicht

78-Jährige wartet nach Unfall auf der Autobahn fast sieben Stunden auf Hilfe

Baddeckenstedt - Eine Frau aus Eberswalde harrt lange an der Unfallstelle aus, weil ihr Handy kaputt ist.

Die Autobahnpolizei hat eine Frau aus ihrem defekten Wagen gerettet. Foto: Chris Gossmann (Symbolbild)

Baddeckenstedt - Eine 78-Jährige hat nach einem Unfall auf der Autobahn 39 mehrere Stunden lang im Baustellenbereich neben der Fahrbahn in ihrem Auto ausgeharrt und auf Hilfe gewartet, wie die Polizei berichtet. Demnach sei die Frau aus dem brandenburgischen Eberswalde am Samstag gegen 16 Uhr zwischen dem Autobahndreieck Salzgitter und der Anschlussstelle Baddeckenstedt in einer sogenannten Fahrbahnverschwenkung von der Fahrbahn abgekommen. Ihr Wagen sei mit einer Absperrbake kollidiert und blieb unmittelbar neben der Fahrbahn – also auf der Baustelle – stehen.

Sie sei zwar nicht verletzt worden, aber ihr Fahrzeug sei nicht mehr angesprungen. Sie habe auch keinen Notruf absetzen können, weil ihr Handy defekt war. Was also tun? „Es war eine schwierige Situation“, heißt es von Seiten der Polizei. Man solle nach einem Unfall sein Fahrzeug eigentlich nur verlassen, um über die Schutzplanke zu steigen und sich vom fließenden Verkehr zu entfernen und gegebenenfalls ein Warndreieck aufzustellen. Aber mit 78 Jahren sei es nicht mehr so einfach, über eine Planke zu klettern.

Hilfe kommt

Die Frau habe sich offenbar dagegen entschieden, zur nächsten Notrufsäule zu gehen oder vorbeifahrende Autofahrer auf ihre Notlage aufmerksam zu machen. Augenscheinlich wirkte die Situation für andere Fahrer auch nicht so bedrohlich, als dass man Hilfe angeboten hätte – laut Polizei hielt niemand an und niemand wählte den Notruf.

Erst gegen 23 Uhr sei ein Wagen der Hildesheimer Autobahnpolizei im Streifendienst an der Unfallstelle vorbeigefahren und habe die Frau entdeckt. Fast sieben Stunden hatte sie bei der Kälte im Auto gesessen. Die Beamten nahmen sich der 78-Jährigen an, ihr Auto wurde abgeschleppt.

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