Vom Leben in Alfeld

A bis Z: Das Licht im Fenster

Alfeld - Im Advent fällt es besonders auf: das Licht, das bleibt. In Fenstern, hinter Gardinen, manchmal nur ein kleiner Schein. Und plötzlich wirkt der Weg nach Hause ein bisschen wärmer, meint AZ-Mitarbeiter David Paasche.

In ihrer Kolumne „Von A bis Z“ blickt die Redaktion der AZ auf die Anekdoten aus ihrem Alltag in Alfeld und dem Leinebergland. Foto: AZ

Alfeld - Wenn es früh dunkel wird, erzählen die Fenster Geschichten. Warmes Licht, Kerzen, Sterne aus Papier. Zeichen, dass jemand da ist. Oder dass jemand erwartet wird. Manchmal sieht man sie beim Gehen. Zum Beispiel auf einem stillen Spaziergang am Sindelberg, wenn der Blick über die Stadt fällt und unten die Lichter angehen – eines nach dem anderen. Dann wird aus der Dunkelheit kein Gegensatz mehr, sondern ein Rahmen. Man bleibt stehen, schaut hinunter, denkt nach. Nicht aus Neugier, sondern aus einem leisen Bedürfnis nach Nähe. Das Licht im Fenster sagt nichts – und sagt doch genug. Es steht für Ankunft. Für Offenheit. Für das Versprechen, dass man nicht allein bleibt, auch wenn draußen alles dunkel wirkt. Manchmal ist es nur eine Lampe. Manchmal ein Kerzenschein. Aber immer ist es mehr als Licht.

Mehr als nur ein heller Schein

Advent ist nicht nur Warten. Es ist auch dieses stille Vorhandensein von Hoffnung. Kein grelles, kein aufdringliches. Sondern eines, das bleibt, auch wenn niemand hinschaut. Das Licht im Fenster muss nichts beweisen. Es leuchtet nicht, um gesehen zu werden – sondern weil es da ist. Und wer auf dem Heimweg – oder auf einem Weg mit Gedanken – einmal so ein Licht gesehen hat, der weiß: Es gibt Orte, an denen es hell ist. Manchmal reicht dieses Wissen schon aus, um weiterzugehen.

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