Hildesheim - Jedes Jahr die gleiche Leier. Ich kaufe in der Vorweihnachtszeit Geschenkpapier, Bänder in verschiedenen Ausführungen, Zellophanbeutel für Kekse und Gebamsel, um die Geschenke zu verzieren. Und in jedem Jahr entdecke ich, dass ich von allem eigentlich noch genug hatte. Nun, dieses Jahr soll es anders sein.
Alles in einen Korb
Der Entschluss reift, als ich meine Schubladen aufräume. Ich entdecke dabei drei Pakete mit Zellophanbeuteln in verschiedenen Größen, ganz viel Bändere, Sterne und Herzchen, die ein Geschenk erst besonders machen. Um einen Überblick zu bekommen, sortiere ich die Weihnachtsdekoration in einen Korb. Nachteil: Suche ich eine bestimmte Schleifenfarbe, durchwühle ich den ganzen Korb, schon nach wenigen Minuten ist alles durcheinander. Also kippe ich den Korb aus. Das Döschen mit dem Glitzer geht auf, der Teppich glitzert wie Sternennebel. Klasse. Die schon einmal benutzten Bänder sind entweder zu kurz oder sie müssen gebügelt werden, weil der Knoten an einer Stelle war, die nun nicht mehr passt.
Wie meine Oma?
Mittendrin frage ich mich, ob ich jetzt schon wie meine Oma werde, die Geschenkpapier sammelte und immer wieder verwendete. Sie nahm das Papier sogar nach dem Auspacken wieder mit, und so sah man es über Jahre immer wieder. Jedes Mal mehr zerknittert und immer kleiner werdend. Gebrauchtes Geschenkpapier aber gibt es in meinem Fundus nicht. Gut so.
Beim Verpacken der Nikolausgeschenke kommt ein Großteil der Utensilien zum Einsatz. Ach, da ist noch ein kleiner Metallstern, den knote ich an ein Geschenk und sehe mir das Werk zufrieden an. Das Licht ist günstig. Nur so sehe ich, dass auf dem Anhänger ein Name steht. Eindeutig die Handschrift meiner Schwester und eindeutig der Name eines Ex-Freundes von vor 25 Jahren. Upsi. „Gerade noch einmal gut gegangen“, denke ich und tüddele den Stern wieder ab. Erkenntnisse des Tages: Genau hinsehen bei allem, was man aufhebt. Die Schränke öfter gründlich aufräumen, nicht nur umschichten. Und: Ich muss noch neue Bänder kaufen.
