Hildesheim - Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser, was machen Sie denn gerade, hm? Frühstücken? Und was frühstücken Sie? Doch nicht etwa Haferbrei? Angeblich frühstücken inzwischen ja sehr viele Menschen Haferbrei, weil der so gesund ist.
Mir allerdings käme etwas derart Langweiliges nie auf den Tisch. Haferbrei, das klingt ja wie Schonkost unter Plastikhaube, wie Graupensuppe, wie viel zu frühes Weckerklingeln am Montagmorgen... nein. Ich beginne meinen Tag anders. Ich nehme etwas Porridge zu mir. Man ist ja schließlich wer.
Der erste Schritt auf dem Weg zum vornehmen Lebensstil
Und mit Porridge fühle ich mich gleich besser, in etwa so, als würden mir Ländereien bis kurz vor Osnabrück gehören. Ja, ich fühle mich, als würde ich nach dem Porridge-Verzehr mein Rennpferd satteln, um etwas frische Luft zu bekommen, bevor ich mich anschließend den Tagesgeschäften widmen würde, die irgendwas mit Bilanzen und der Verwaltung meiner Besitztümer zu tun hätten. Am Abend kämen dann ein paar Freunde in mein Cottage – das ich natürlich gar nicht habe, ebenso wenig wie Ländereien, aber eben darum frühstücke ich ja Porridge, Sie verstehen: Auf dem Weg zu einem vornehmen Lebensstil ist das schonmal der erste Schritt, den man machen muss, alles andere kommt dann quasi wie von selbst.
Wenn Sie den Tag hingegen mit schnödem Haferbrei beginnen, ja, dann ist Ihnen nicht zu helfen, dann wird aus Ihnen nie eine Landlady. Und auch nie ein Lord. Mit Haferbrei am Morgen bleiben Sie immer jemand, der am Montag früh aufstehen, zur Arbeit latschen und Geld verdienen muss. Doch nun kennen Sie ja das Geheimnis des Erfolgs: Fort mit dem Haferbrei! Ab jetzt nur noch Porridge!