Kolumne „Unter uns“

Die Zeit anhalten oder das Geschehene ausradieren – was wäre die bessere Möglichkeit für schlechte Phasen?

Hildesheim - Manchmal wird einem alles zu viel – oder man erlebt einen miesen Tag. HAZ-Kolumnistin Julia Haller überlegt, was die beste Möglichkeit wäre, mit solchen Phasen umzugehen.

In der Kolumne „Unter uns“ schreiben sich die HAZ-Redakteurinnen Julia Haller und Katharina Brecht abwechselnd zu Themen, die sie bewegen. Foto: HAZ

Hildesheim - Ach, Katharina, es gibt so Phasen, in denen alles zu viel wird – da will man nur auf Stopp drücken. Einfach 24 Stunden lang mal nichts machen müssen, keine E-Mails kriegen, nichts drängt, niemand nervt. Ich würd mich nur mit einem Buch hinsetzen, vielleicht das ein oder andere Nickerchen einplanen. Im Kopf: Keine Gedanken, nur Ruhe. Mit der eintägigen Pause könnte man so viel Schlaf nachholen.

Und dann gibt’s wiederum so Tage, an denen alles schief läuft, die man einfach nur ausradieren will. Da kippt man sich erst schlechte Milch in den Kaffee, ehe man seine Lieblingsvase in Eile zerdeppert. Und weil man eh schon genervt ist, ranzt man dann auch noch Leute an, die es eigentlich gar nicht verdient haben. Da reicht’s dann einfach.

24 Stunden löschen – oder lieber die Zeit anhalten?

An solchen Tagen wünsche ich mir manchmal, noch mal neu starten zu können. Alles auf Anfang, noch mal aufwachen, alles etwas anders machen. Eine andere Milch nehmen, nicht so hetzen, nicht aus der Haut fahren. Mit der Löschmöglichkeit könnte man Sachen ungeschehen machen, die man vielleicht sehr bereut. Mal angenommen, es gäbe diese zwei Fähigkeiten: Die vergangenen 24 Stunden löschen oder für 24 Stunden die Zeit anhalten – für was würdest du dich entscheiden? Ich bin da noch unschlüssig...


In der Kolumne „Unter uns“ schreiben die HAZ-Redakteurinnen Katharina Brecht und Julia Haller im Wechsel über Themen, die nicht nur Frauen um die 30 bewegen.

  • Hildesheim
  • Hildesheim