Kolumne „Unter uns“

Gleich und gleich oder doch gegensätzlich? Hauptsache nicht langweilig!

Hildesheim - HAZ-Kolumnistin Julia Haller fragt sich, wie es mit der glücklichen Beziehung klappt: Indem Paare möglichst viele gemeinsame Interessen haben, oder sich in ihren Vorlieben möglichst unterscheiden?

Ziehen Gegensätze sich wirklich an – oder ist das Geheimnis einer glücklichen Beziehung, möglichst viele Gemeinsamkeiten zu haben? HAZ-Kolumnistin Julia Haller meint, die Wahrheit liegt in der Mitte. Foto: HAZ

Hildesheim - Gleich und gleich gesellt sich gern – oder: Gegensätze ziehen sich an. Du kennst diese Sprüche, liebe Katharina, sicher selbst. Die werden einem je nach Situation gesagt. Irgendwas davon passt immer. Hat man einen tollen Typen kennengelernt, zweifelt aber daran, ob’s passt, weil er gern daheim ist, man selbst aber viel reist, heißt es: Macht doch nix, Unterschiede machen es doch erst spannend.

Gleiche Situation, aber beide präferieren dasselbe, ist es der andere Spruch. Klasse, wenn ihr so viel gemeinsam habt! Was stimmt wirklich? Ich hatte schon Partner, die mir zuliebe oft mit ins Kino gegangen sind, weil das eben mein Ding ist. Immer mit dem Zusatz: „Nicht so Bock, aber dir zuliebe“. Macht dann nicht so richtig Spaß.

Die Mischung macht’s

Andererseits: Will ich jemanden, der etwas, was ich richtig doll liebe, genauso sehr liebt? Kann ich dem dann überhaupt einen Monolog über diese und jene Filmsequenz halten, wenn der am Ende sagt: „Weiß ich doch alles selbst“? Manchmal liebt man den anderen doch gerade wegen seiner Begeisterung für Dinge, für die man selbst nicht brennt. Weißt du, was ich meine?

Mich macht’s glücklich, meinen Freund von der fantastischen Story eines Videospiels reden zu hören, das ich selbst gar nicht spiele. Er geht dafür gern mit mir ins Kino, und lässt mich dann mit Herzchen in den Augen meine Monologe halten. Vielleicht stimmt am Ende dann doch ein dritter Spruch: Die Mischung macht’s. Und: Sie macht’s vor allem nicht langweilig.


In der Kolumne „Unter uns“ schreiben sich die HAZ-Redakteurinnen Katharina Brecht und Julia Haller im Wechsel über Themen, die nicht nur Frauen um die 30 bewegen.

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