Kreis Hildesheim - Bei einem sogenannten „Supermond“ kommt der Vollmond der Erde näher als gewöhnlich und erscheint daher besonders groß und hell am Nachthimmel. Der letzte Supermond am 7. Oktober 2025 wurde von einem Meteoritenschauer begleitet. Nun steht mit dem Supermond am 5. November ein weiteres besonderes Ereignis bevor: Mit einer Entfernung von weniger als 360.000 Kilometern zur Erde ist es der größte Vollmond des Jahres.
Wann ist der Supermond am besten zu sehen?
Wie Carolin Liefke von der Vereinigung der Sternfreunde (VDS) der Deutschen Presse-Agentur mitteilt, ist der exakte Zeitpunkt des Vollmonds am 5. November schon um 14.19 Uhr.
Besonders groß erscheint er jedoch um 23.16 Uhr, weil er zu diesem Zeitpunkt nur rund 356.400 Kilometer von der Erde entfernt sein wird. Im Schnitt umkreist der Mond die Erde in einem Abstand von rund 384.400 Kilometern – das entspricht etwa 30 Erddurchmessern.
Der Größenunterschied zwischen dem Supermond am Mittwoch und anderen Vollmonden sei für Menschen jedoch nicht immer leicht erkennbar, so Liefke.
Supermond am 5. November: Wie wird das Wetter?
Ob man den Supermond am Mittwochabend wirklich gut sehen kann, ist stark von den örtlichen Wetterverhältnissen abhängig.
Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zeigen sich in der Nacht zum Donnerstag vor allem im Norden und Nordwesten Deutschlands einige dichtere Wolkenfelder. Sonst bleibt es laut aktuellen Prognosen jedoch meist nur gering bewölkt.
Die Chancen auf freie Sicht auf den größten Vollmond des Jahres stehen also gut.
Wo kann man den Supermond in Deutschland beobachten?
Klarer Himmel und möglichst wenig Lichtverschmutzung bieten die besten Beobachtungsvoraussetzungen für den Supermond. Auch in Städten sind Supermonde grundsätzlich sichtbar – allerdings wirken sie in der tiefen Dunkelheit der Natur am beeindruckendsten.
Hat der Supermond stärkere Auswirkungen auf die Gezeiten?
Laut DWD-Expertin Jacqueline Kernn verstärken Voll- und Neumond die Gezeiten: „Springfluten entstehen, wenn sich Sonne, Mond und Erde auf einer Linie befinden. Dann addieren sich die Gravitationskräfte. Ebbe und Flut werden verstärkt, der Unterschied zwischen beiden wird größer, die Wahrscheinlichkeit dafür liegt bei 100 Prozent.“
Dass es wegen des Supermondes Hochwasser geben wird, sei angesichts der aktuellen Wetterlage jedoch unwahrscheinlich.
Was ist ein Supermond?
„Supermond“ ist kein offizieller astronomischer Begriff, wird aber heute allgemein für einen Voll- oder Neumond verwendet, der sich bei seiner Umlaufbahn besonders nah an der Erde befindet – innerhalb von etwa 90 Prozent des erdnächsten Punktes, dem sogenannten Perigäum.
Die Umlaufbahn des Mondes um die Erde ist elliptisch, sodass der Abstand zwischen Erde und Mond variiert. Befindet sich der Mond im Perigäum, erscheint er bis zu 14 Prozent größer und etwa 30 Prozent heller als bei seiner erdfernsten Position, dem Apogäum.
Ein Supermond tritt also immer dann auf, wenn Vollmond und erdnahe Position zusammenfallen. Wissenschaftlich wird dieses Ereignis als „Perigäumssyzygie“ bezeichnet.
Wie oft kommen Supermonde vor?
Nicht nur der größte Vollmond des Jahres ist ein Supermond, sondern auch die Vollmonde in ein bis zwei Monaten davor und danach. Supermonde treten daher etwa drei- bis viermal im Jahr auf.
Wann findet der nächste Supermond statt?
Laut der US-amerikanischen Luft- und Raumfahrbehörde Nasa steht der nächste und damit auch der letzte Supermond des Jahres am 4. Dezember 2025 bevor.
Von Timo Röske und Paul Primke – mit dpa
