Polizei ist alarmiert

Großkontrolle im Hildesheimer Nordkreis: Mehr als jeder zweite Radfahrer verstößt gegen Regeln

Sarstedt/Kreis Hildesheim - Mehr Fahrräder, mehr Unfälle – diese Erkenntnis veranlasst die Beamten zu mehr Kontrollen. Nach diesen aktuellen Ergebnissen sollen es sogar noch mehr werden.

Dieses Fahrrad ist korrekt beleuchtet - bei der Kontrolle im nördlichen Landkreis Hildesheim erwischte die Polizei viele Radler, bei deren Gefährten es daran mangelte. Foto: Thomas Frisch/dpa

Sarstedt/Kreis Hildesheim - Bei einer groß angelegten Kontrolle der Sarstedter Polizei in dieser Woche im Nordkreis hat jeder zweite Radfahrer eine Ordnungswidrigkeit begangen. Das hat die Polizei am Freitag mitgeteilt – und infolge dieses Ergebnisses weitere Kontrollen dieser Art angekündigt. 118 Radfahrerinnen und Radfahrer wurden an zwei Tagen überprüft, 79 von ihnen verstießen gegen eine oder mehrere Vorschriften.

Am häufigsten, nämlich 24-mal, nutzten Radler den Radweg falsch, 17 hatten eine falsche oder gar keine Beleuchtung. Hinzu kamen zehn weitere Verstöße unterschiedlicher Art. Dreimal erwischten die Beamten Radfahrer beim Telefonieren mit dem Handy, zweimal dabei, wie sie über eine rote Ampel fuhren.

Im Auto mit Handy

Doch die Polizisten nahmen auch Autofahrer ins Visier – dann, wenn sie Fehler machten, die auch für den Radverkehr gefährlich waren. So stellten sie sechs Autofahrer fest, die am Steuer mit dem Handy telefonierten, und sogar 16, die nicht angeschnallt waren.

Auch die Schulwege wurden kontrolliert. Wer nicht mit einem vorschriftsgemäßen Fahrrad unterwegs war, bekam eine Mängelmeldung. Verkehrssicherheitsberater Christian Koplin sprühte auf Radwegen sogenannte „Geisterradler“ auf, um auf die vorgeschriebene Fahrtrichtung aufmerksam zu machen.

Fahrradboom birgt Gefahren

Corona und der E-Bike-Boom sorgen dafür, dass immer mehr Menschen Fahrrad fahren und teils schnell unterwegs sind. „Leider zeigen die Verkehrsunfallstatistiken, dass es immens wichtig ist, alle am Verkehr Teilnehmenden auf die Gefahren aufmerksam zu machen“, erklärt die Polizei Sarstedt ihre Aktion, die nicht die letzte ihrer Art gewesen sein soll.

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