Diagnose und Behandlung beim Kardiologen Anzeige

Häufige Herzrhythmusstörungen

Dr. med. Michael Thum, Facharzt für Innere Medizin, Alfelder Straße, Hildesheim

Herzrhythmusstörungen, auch Arrhythmien genannt, zählen zu den häufigsten Gründen, warum Patientinnen und Patienten eine kardiologisch-kompetente Facharztpraxis aufsuchen.

Viele Betroffene bemerken plötzliches Herzklopfen, einen unregelmäßigen Puls oder sogar Schwindel und Atemnot. Was steckt dahinter? Wann ist das harmlos – und wann wird es gefährlich?

In diesem Artikel geht es um die häufigsten Formen von Herzrhythmusstörungen, wie sie beim Arzt erkannt werden und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

■ Was ist eine Herzrhythmusstörung?

Das Herz schlägt normalerweise regelmäßig – etwa 50-100 Mal pro Minute in Ruhe. Es wird durch elektrische Signale gesteuert, die im sogenannten Sinusknoten entstehen – einer Art natürlicher Taktgeber im Herzen.

Bei einer Herzrhythmusstörung ist dieser Takt gestört:

  • das Herz schlägt zu schnell (Tachycardie)
  • zu langsam (Bradycardie)
  • oder unregelmäßig

Diese Störungen können vorübergehend oder dauerhaft, harmlos oder gefährlich sein – je nach Art und Ursache.

■ Häufige Herzrhythmusstörungen in der Praxis

1. Vorhofflimmern

  • Unregelmäßiger, oft zu schneller Herzschlag
  • Symptome: Herzstolpern, Luftnot, Müdigkeit, Schwindel
  • Risiko: Blutgerinnsel im linken Vorhof und Schlaganfall

2. Extrasystolen (Herzstolpern)

  • zusätzliche „Extraschläge“, oft harmlos
  • häufig durch Stress, Koffein, Alkohol

3. AV-Knoten-Reentry-Tachycardie (AVNRT)

  • plötzliche, schnelle regelmäßige Herzschläge
  • Therapie: Medikamente oder Katheterablation

4. Bradycardie (langsamer Puls)

  • Puls unter 45-50 Schlägen pro Minute
  • Symptome: Schwindel, Ohnmacht, Müdigkeit
  • Therapie: gegebenenfalls Herzschrittmacher

■ Diagnose beim Kardiologen

Wichtige Untersuchungen:

  • Ruhe-EKG
  • Langzeit-EKG (24-72 Stunden)
  • Event-Recorder
  • Belastungs-EKG
  • Herz-Ultraschall (Echo)
  • Labor: Elektrolyte, Schilddrüse

■ Therapieoptionen

  • Medikamente: Betablocker, Antiarrhythmica, Blutverdünnung
  • Katheterablation: „Verödung“ / „Vereisung“ von Störzentren mit verschiedenen Techniken
  • Herzschrittmacher: bei höhergradiger Bradycardie mit Symptomen
  • ICD (Defibrillator): bei bedrohlichen Herzrhythmusstörungen und struktureller Herzerkrankung
  • Lebensstil: Stressabbau, weniger Koffein/Alkohol, Bewegung

■ Wann zum Kardiologen?

Bei:

  • Herzstolpern, Herzrasen, Aussetzern
  • Ohnmacht, Schwindel, Luftnot
  • Vorerkrankungen oder Risikofaktoren

■ Fazit:

Herzrhythmusstörungen sind häufig – viele sind harmlos, manche gefährlich.

Moderne Diagnostik und Therapie ermöglichen eine sichere Behandlung.

Dr. med. Michael Thum