Hildesheim - Wenn diese Kolumne ein Brief wäre, liebe Leserinnen und Leser, dann wäre sie diesmal ein offener Brief. Ich wende mich nämlich untertänigst an die Damen und Herren aus der Hildesheimer Stadtpolitik und der Verwaltung, die es für eine gute Idee halten, eine ziemlich happige Terrassengebühr einzustreichen, wenn Gastronomen in der Innenstadt im Sommer ihre Stühle rausstellen. Gut 1100 Euro muss ein Hildesheimer Durchschnittsbetrieb zahlen, 70 Prozent mehr als die Kollegen sonst im Land. Warum das so ist, das hat der Stadtsprecher gegenüber unserer Redaktion erklärt, ein freundlicher Mann. Er hat darauf verwiesen, dass die Gebühr quasi erhoben werden MUSS, weil die Gastroleute mit ihren Tischen und Stühlen der Allgemeinheit öffentlichen Straßenraum entziehen und damit auch noch Geld verdienen. Ich als Allgemeinheit glaube hingegen, dass das ganz praktisch ist, wenn die Kneipen und Pizzerien in der City sehr viel Geld verdienen, weil dann brummt das Leben in der Fußgängerzone, und die Stadt braucht am Ende weniger von dem teuren Dekomaterial für leerstehende Geschäfte, was wiederum viel Geld sparen würde.
Ich verzichte auf meinen Anteil an der Hildesheimer Innenstadt
Als Teil der Allgemeinheit wäre ich deshalb bereit, auf meine Ansprüche an der Almsstraße, am Hohen Weg und am Marktplatz zu verzichten. Liebe Gastronomen, macht damit, was ihr wollt, die Fuzo gehört euch. Wenn mein Beispiel Schule macht, könnte die Stadt gleich die ganze Terrassengebühr abschaffen. Wir nennen die Aktion #fuzoverzicht, jetzt müssen nur noch Politik und Verwaltung mitmachen. Teurer als Hildesheim sind derzeit übrigens nur Hannover, Salzgitter und Laatzen. Schöne Vorbilder!