Hildesheim - Das Medienhaus Gerstenberg trauert um seinen ehemaligen Verleger, Herausgeber und Geschäftsführer: Dr. Bruno Gerstenberg ist am Montag im Alter von 91 Jahren gestorben.
Der Träger des Verdienstkreuzes am Bande setzte von 1964 an in sechster Generation die familiäre Tradition von Buchhandlung und Druckerei sowie Buch- und Zeitungsverlag fort. Zunächst gemeinsam mit seinem Vater Dr. Hans Albert Gerstenberg, ab 1975 in alleiniger Leitung. Gern wurde er als „Verleger alten Schlages“ bezeichnet. Dabei lag ihm die redaktionelle Freiheit der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung besonders am Herz. Der gesellschaftlichen Bedeutung als Verleger war er sich immer bewusst, den Redakteurinnen und Redakteuren gewährte er entsprechend große Freiräume, forcierte damit eine qualitative, kritische Berichterstattung.
Großes Engagement für die Publizistik und die Kultur
Er selbst hatte das journalistische Handwerk früh bei der Wilhelmshavener Zeitung erlernt, später setzte er das Volontariat bei der Münsterschen Zeitung fort. Danach schloss sich ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an, schließlich promovierte er 1970 an der Universität Köln. Neben dem Einsatz im traditionsreichen Verlag war Dr. Gerstenberg leidenschaftlich im Hildesheimer Kulturleben engagiert. Er rief die Stiftung Kulturring ins Leben, 1998 bekam er den Ehrenvorsitz im Kulturring Hildesheim.
Nachdem sein Sohn Daniel Gerstenberg 1997 Verantwortung für das Unternehmen übernahm, zog sich Dr. Bruno Gerstenberg schrittweise aus dem operativen Geschäft zurück. Als Herausgeber blieb er der Zeitung bis 2013 direkt verbunden. Danach hatte er stets mit Interesse die Entwicklung des Medienhauses Gerstenberg verfolgt.