Foto des Tages

Hingucker: Als beim Hildesheimer Parkhaus die Ponchos einzogen

Hildesheim - Der ursprüngliche Plan hat nicht funktioniert wie gedacht, da wurde man bei einem Hildesheimer Parkhaus einfallsreich – und plötzlich zog ein ganz besonderes Geschäft ein, das es auch heute noch in der Stadt gibt.

Hildesheim - Jeden Tag veröffentlicht die Hildesheimer Allgemeine Zeitung ein Foto des Tages. Haben Sie auch einen ganz besonderen Schnappschuss gemacht? Dann senden Sie uns das Bild mit dem Betreff „Hingucker“ an redaktion@hildesheimer-allgemeine.de.


Die sechs Ebenen des Parkhauses waren im Herbst 1968 in Rekordzeit hochgezogen, die historische Aufnahme vom 28. Juli 1968 zeigt den noch laufenden Bau. Schräg gegenüber von Eisen Vetter sollten Hildesheimer, Hildesheimerinnen und alle, die von auswärts kamen, genug Platz haben, um ihre Fahrzeuge abzustellen. Und schnell stellte sich heraus: Sie hatten mehr als nur genug Platz. Sechs Jahre nach der Eröffnung lag die Auslastung nur bei zehn Prozent – also gab es eine andere Idee. Foto: Archiv Verlag Gebrüder Gerstenberg

Der Bebauungsplan wurde geändert, mit einer Nutzungsänderung wurde in Erd- und Kellergeschoss der Einzug von Gewerbe möglich, die Plätze im einst öffentlichen Kurzzeitparkhaus wurden nun langfristig vermietet. Mit der Fischhalle Klose fand sich ein erster Mieter, der die Gewerbeflächen nutzte, im Juli 1972 wurden dann „El Puente – Verein für Arbeits- und Sozialförderung in Entwicklungsländern e.V.“ aufmerksam. Und am 22. Juni 1974 öffnete der Lateinamerika-Markt seine Pforten. Und die Menschen kamen in Scharen, um Ponchos und Perlenketten, mit Fell oder Schmuck verzierte Koffer, Taschen und Börsen in Augenschein zu nehmen, auch Teppiche, aus Holz geschnitzte Objekte, Hocker, Decken, Hüte und Trommeln fanden reges Interesse. Mittlerweile ist El Puente einige hundert Meter die Straße hinaufgezogen – man findet das Geschäft nun in der Scheelenstraße.

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