Hildesheim - Jeden Tag veröffentlicht die Hildesheimer Allgemeine Zeitung ein Foto des Tages. Haben Sie auch einen ganz besonderen Schnappschuss gemacht? Dann senden Sie uns das Bild mit dem Betreff „Hingucker“ an redaktion@hildesheimer-allgemeine.de.
Es ist ein geschäftiges Treiben: Aus der einen Straßenbahn geht’s raus – doch Vorsicht, dort hinten nähert sich doch glatt die nächste. Mit dieser Aufnahme reisen wir zurück in das Hildesheim der 1930er-Jahre: Ein Wagen der Roten 11, der Straßenbahnlinie nach Hannover, hat gerade vor dem aus der Kaiserzeit stammenden Hauptbahnhof gehalten, die Passagiere verlassen den Waggon und strömen an Hotopp's Hotel vorbei in die Stadt.
Vom 22. März 1899 bis 27. Mai 1958, also fast 60 Jahre lang, konnten die Menschen mit der Straßenbahn, die im Jahr 1906 den Namen „Linie 11“ zwischen Hildesheim und Hannover hin und her fahren – und das meist sogar im Halbstunden-Takt. Und nicht nur das: Die Linie 11 hatte sogar einen besonderen Status. Mit 30,6 Kilometern war sie die längste der Überlandstrecken und als einzige von Beginn an komplett zweigleisig. Die beliebte Linie wurde wegen des geplanten Ausbaus der Bundesstraße 6, durch die die extrem engen Ortsdurchfahrten in Hasede und Groß Förste verbreitert werden sollten, am 27. Mai 1958 eingestellt. Danach fuhren Omnibusse auf der Strecke. Heutzutage gibt es immer wieder Sonderfahrten, bei denen man noch einmal in der „Roten 11“ auf der Strecke unterwegs sein kann. Der burgähnliche Bau in der Bildmitte ist übrigens die alte, 1945 zerstörte Bahnhofspost.
Alle Hingucker auf einen Blick.
