Hildesheim - Jeden Tag veröffentlicht die Hildesheimer Allgemeine Zeitung ein Foto des Tages. Haben Sie auch einen ganz besonderen Schnappschuss gemacht? Dann senden Sie uns das Bild mit dem Betreff „Hingucker“ an redaktion@hildesheimer-allgemeine.de.
Ein Gebäude, zwei Namen, beide mit Geschichte – die aber jeweils schon länger nicht mehr aktuell sind. Das 1958/59 nach Plänen des Architekten Dirk Gascard errichtete Hochhaus an der Ecke Schuhstraße/Altpetristraße steht auf geschichtsträchtigem Boden: Bagger förderten bei Baubeginn Fundamente und Reste der ersten wirklichen Steinmauer der Stadtbefestigung zu Tage. An der heutigen Schuhstraße war die Stadt damals zu Ende. Das Kreuztor sicherte den Zugang, spätere Ausbauten brachten ihm den etwas übertriebenen Titel Blankenburg ein. Über Jahrhunderte stand „bei der Blankenburg“ ein Schlachthaus, das schließlich 1885 abgerissen wurde. In den Neubau zog ein Kaufhaus, das nach einem massiven Brand aber schnell wieder eröffnet wurde. Der Abwurf dreier Luftminen am 3. März 1945 brachte das jähe Ende, von der Blankenburg waren danach nur noch der Keller und ein Treppenhaus übrig. Familie Meyer-Blankenburg musste sich mit dem Wiederaufbau sehr lang Zeit lassen. Es wurde schließlich ein neunstöckiger Bau – für den sich auch ein Café in luftiger Höhe anbot: das Café Panorama. Dort konnte man bei Kaffee und Kuchen gemütlich verweilen und ein Auge auf den Andreaskirchturm werfen. Der Hingucker aus Mitte der 1960er-Jahre zeigt den Blick aus dem Hohen Weg, der damals noch keine Fußgängerzone, sondern noch den Autos vorbehalten war. Sowohl unten, wo auch noch Platz für einen Lebensmittelhändler, eine Bankfiliale und eine Apotheke war, als auch ganz oben am Gebäude prangt der Schriftzug, der aufs Café hinweist. Der erste Pächter, Werner Hellwig von der Milchbar im Hauptbahnhof, hatte zunächst mit dem Namen Café Blankenburg geliebäugelt, sich dann aber doch einfach für die spektakuläre Aussicht entschieden. Ein folgenschwerer Entschluss, aus der uralten Blankenburg wurde so schließlich das Panorama-Hochhaus. Der Schriftzug „café panorama“ wurde allerdings 2003 am gläsernen Dachgeschoss demontiert, als der Gastronomiebetrieb für immer seine Türen schließen musste.
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