Foto des Tages

Hingucker: Ein perfekter Hildesheimer Ort zum Flanieren – früher und heute

Hildesheim - Früher in Schwarz-Weiß – doch heute könnte man das gleiche Motiv auch in Farbe fotografieren. Ein Blick auf einen der beliebtesten Flaniermeilen Hildesheims und darauf, wie sie entstand.

Hildesheim - Jeden Tag veröffentlicht die Hildesheimer Allgemeine Zeitung ein Foto des Tages. Haben Sie auch einen ganz besonderen Schnappschuss gemacht? Dann senden Sie uns das Bild mit dem Betreff „Hingucker“ an redaktion@hildesheimer-allgemeine.de.


Ein Ort, um die Seele baumeln zu lassen, um sich die Zeit zu vertreiben, um einfach ein bisschen zu flanieren – in Hildesheim nutzen dafür viele entweder den Kehrwiederwall oder den Langelinienwall. Und das ist nicht nur heute so, das machten die Menschen auch früher schon, wie diese historische Aufnahme beweist, die um 1956/57 entstanden ist. Die Aufnahme zeigt den Langelinienwall etwa auf Höhe des heutigen Parkhauses des Bernward Krankenhauses. Hinten links sind die Türme von St. Godehard zu sehen, rechts ist der Kalenberger Graben. (Foto: Archiv Verlag Gebrüder Gerstenberg)

Es dauerte im Übrigen ein wenig, bis die Hildesheimerinnen und Hildesheimer in den Genuss dieser Flaniermeile kamen:  In Hildesheim wurden zwar in den Jahren nach 1815 die Anlagen der Stadtbefestigung samt Toren und Mauern weitestgehend beseitigt, für die andernorts übliche Anlage begrünter Promenaden zum Flanieren fehlte der Stadt aber zunächst das nötige Kleingeld. Graf Werner von Goertz-Wrisberg regte daher in seiner 1833 bei Gerstenberg veröffentlichten Schrift „Ideen und Vorschläge zur Verschönerung der Stadt Hildesheim und deren nächster Umgebung“ an, „eine schöne Promenade zu Wagen und zu Pferde um die Stadt zu machen.“ Senator Hermann Roemer leitete Schritte zur Umsetzung der Vorschläge ein, dem seit 1875 amtierenden Oberbürgermeister Gustav Struckmann gelang bis 1889 mit den Anlagen am Kehrwiederwall die Vollendung des Werkes.

Seither ermöglicht ein „Ring herrlicher Anlagen und Promenaden rings um die Stadt“ ausgedehnte und durch den Wechsel der Routen über Wall oder Graben beliebig kombinierbare Spaziergänge durch die Natur, bei denen man die Türme und Dächer der Stadt immer im Blick hat. Der von Struckmann begründete Verschönerungsverein sorgte dazu eigens für die Anlage von Aussichtspunkten wie der Bastion am Neuen Tor oder dem Rondell am Hohen Wall.

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