Foto des Tages

Hingucker: Wie die Kröpcke-Uhr – nur diese war einst in Hildesheim

Hildesheim - Ein Hildesheimer Anblick aus dem Jahr 1940, auf dem es so viel zu entdecken gibt – weil es hier mittlerweile ganz anders aussieht.

Hildesheim - Jeden Tag veröffentlicht die Hildesheimer Allgemeine Zeitung ein Foto des Tages. Haben Sie auch einen ganz besonderen Schnappschuss gemacht? Dann senden Sie uns das Bild mit dem Betreff „Hingucker“ an redaktion@hildesheimer-allgemeine.de.


Als Anhaltspunkt bietet sich auf diesem historischen Foto von Hildesheim, wie so oft, eine Kirche an. Doch sie ist auch das einzige Gebäude, das man heutzutage an dieser Stelle wiedererkennen dürfte. Doch um sich die Kirche auf der Aufnahme genauer anzuschauen, muss man diese dünnen schwarzen Striche, die den Turm und den blauen Himmel durchschneiden, geflissentlich ignorieren. Striche? Ach, das sind ja Oberleitungen für die Straßenbahn.

Wer rund um das Jahr 1940, als die Aufnahme aus dem Archiv des Verlags Gebrüder Gerstenberg entstand, in der Straßenbahn an diesem einstigen Verkehrsknotenpunkt vorbeikam, konnte, wenn er schnell genug schaute, auch die Uhrzeit ablesen – auf der Normaluhr, die im Bild rechts zu sehen ist. Diese Normaluhr war damals ebenso markant, wie die heutige Kröpcke-Uhr es in Hannover noch immer ist, sie stand allerdings nicht in der Landeshauptstadt, sondern am Hildesheimer Pelizaeusplatz.

Das mehrgeschossige Haus an der Ecke im Heimatstil (oder Landhausstil, lokal typischer Baustil der Jahrhundertwende unter Verwendung heimischer Bautechniken und -materialien, besonders gut am Krähenberg, rund um den Galgenberg oder in der Humboldtstraße erhalten) wurde 1906 an Stelle eines kleineren Fachwerkhauses errichtet und 1945 zerstört, hier war das Verkaufskontor der Kohlenhandlung "Glückauf" zu finden. Deren Hauptsitz war in der Gravelottestraße mit eigenem Gleisanschluss zum Ostbahnhof, nach 1945 wurde das Kontor ganz in der Nähe des alten Standortes in der Altpetristraße 1 wieder eröffnet. Achja, und die Kirche – das ist natürlich die Kreuzkirche.

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