Foto des Tages

Historischer Hingucker: Die Hildesheimer Annenkapelle – und eine Ruinenlandschaft

Hildesheim - Der 22. März 1945 war ein schwarzer Tag in der Geschichte Hildesheims. An diesem Tag wurden große Teile der Stadt zerstört – eine Kapelle überstand den Angriff aber nahezu unbeschadet.

Hildesheim - Jeden Tag veröffentlicht die Hildesheimer Allgemeine Zeitung auf ihrem Instagram-Kanal ein Foto des Tages. Haben Sie auch einen ganz besonderen Schnappschuss gemacht? Dann senden Sie uns das Bild mit dem Betreff „Hingucker“ an redaktion@hildesheimer-allgemeine.de.


Auch der Hildesheimer Dom wurde bei den Angriffen vom 22. März 1945 stark getroffen und zerstört. Doch nur wenige Wochen nach dem Untergang der alten Stadt regte sich an der geborstenen Apsis des Domes wieder Leben, trieben die von den Flammen verschonten Wurzeln des Tausendjährigen Rosenstockes frische Triebe aus. Dieses Zeichen der Hoffnung verstanden Bischof Joseph Godehard Machens und sein Kapitel als göttlichen Fingerzeig. Die Frage lautete nun nicht mehr „ob“, sondern „wann“ soll der Dom wieder aufgebaut werden? Bei der Annenkapelle im Domhof wurde durch die Bomben lediglich das Dach beschädigt, ansonsten blieb sie relativ intakt. Auf der Aufnahme vom Herbst 1951 sieht man, wie auch ringsum die Bauarbeiten fortschritten: Am Kreuzgang rund um die Annenkapelle fehlen nur noch die Dächer. Im Hintergrund ist die Ruinenlandschaft entlang der Kreuzstraße zu erkennen.

Der Rohbau des Domes war schließlich 1953 fertig, zur Fronleichnamsfeier öffneten sich erstmals wieder die Türen des Westportals. Die Weihe des neu erstandenen Domes am 27. März 1960 wurde zum Freudenfest für Tausende Hildesheimer, die an diesem Tag zugleich auch die „symbolische Überwindung“ des 22. März 1945 feiern konnten.