So sah’s früher aus

Historischer Hingucker: Neue Hildesheimer Hochhäuser – wegen Bosch und Blaupunkt

Hildesheim - Ein Deal zwischen Bosch und der Stadt Hildesheim – das hatte vor mehr als 50 Jahren Folgen, die auch heute noch sehr gut sichtbar sind.

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Die Meinungen gehen stark auseinander: Einige halten es für eine der schönsten Wohnanlagen Niedersachsens, andere sprachen von „monotoner Betonwüste“ oder „chinesischem Mauerbau“. Im Hildesheimer Stadtteil Neuhof entstand Anfang der 1970er-Jahre eine komplett neue Siedlung mit neumodischer Architektur – es waren die Folgen des Bosch-Blaupunkt-Programms. Die historische Aufnahme aus 1975 zeigt den Blick von der neugebauten Brücke über die viel befahrene Robert-Bosch-Straße auf die Siedlung.

Darauf hatten sich Stadt und Unternehmen verständigt: Bosch investierte in Hildesheim in die Forschung und Produktion und die Stadt investierte in die Infrastruktur. So wurden Steinberg- und Robert-Bosch-Straße ausgebaut, die B1 im Verlauf von Kaiserstraße, Schützenallee und Bückebergstraße vierspurig, das südliche Teilstück der Alfelder Straße erweitert, das Almstor für Fußgänger untertunnelt, die Innerstebrücken samt der verlängerten Schützenwiese erneuert.

Bosch schuf damit auch neue Arbeitsplätze, deshalb brauchte es neuen Wohnraum – vorzugsweise in Werks-Nähe. Gesagt, getan: Vom kleinen Bungalow bis zum großen Wohnblock schossen nach dem Spatenstich 1970 die unterschiedlichsten Haustypen aus dem Boden – unter anderem Hildesheims höchste Hochhäuser. Damals schieden sich an der Architektur die Geister, mittlerweile ist Gras über die Sache gewachsen.