Hildesheim - In 55 Tagen ist Weihnachten, liebe Katharina – und ich hab jetzt schon einen Geschenktipp, der bei der besinnlichen Bescherung definitiv für erstaunte Gesichter sorgen wird. Denn Kim Kardashian verkauft nicht nur Shapewear fürs Gesicht, mit der man angeblich ein Doppelkinn loswerden soll. Nein, kürzlich kam der nächste Kracher: Unterwäsche mit integrierter Schambehaarung.
Derlei Wuchs gilt ja spätestens seit den 90ern als out, seither heißt es: weg mit der Matte. Das Wort selbst sagt es ja schon, da steckt viel Scham drin. Und Kim Kardashian sagt der Scham mit ihren Schlüppis nun den Kampf an. Oder? Zumindest marketingtechnisch ist das Produkt ein voller Erfolg.
Zeichen weiblicher Freiheit? Kim isses egal
Klar, kaufen werden es die Wenigsten, wenn überhaupt als Gag. Aber: Die halbe Welt (inklusive mir!) spricht über die seltsame Idee. Und die Unterhosen mit Kunsthaar gibt’s im Sinne von Diversity, na klar, in den unterschiedlichsten Farben.
Also: War’s das mit der Intimrasur? Hm. Ich weiß ja nicht, ob uns diese Unterwäsche gesellschaftlich irgendwie weiterbringt. Denn ebensowenig wie Kim Kardashian ihr doppelkinnfreies Antlitz irgendwelcher Shapewear fürs Gesicht zu verdanken hat (sondern haufenweise Operationen), wird der Schlüpfer irgendwas am weiblichen Selbstbewusstsein ändern. Kim wird’s sowieso egal sein.
Trotzdem das passende Geschenk?
Wer trotzdem nicht aufs lustige Weihnachtsgeschenk verzichten will: So einen Slip gibt’s für deutlich weniger als die von Kim verlangten 42 Euro in jedem Klamottenladen, dazu noch etwas Kunsthaar, die Heißklebepistole angeschmissen, und voilá – Selbstgemachtes ist doch sowieso am Schönsten.
In der Kolumne „Unter uns“ schreiben die HAZ-Redakteurinnen Katharina Brecht und Julia Haller im Wechsel über Themen, die nicht nur Frauen um die 30 bewegen.
