Hildesheim - Der Kreisvorstand treibt das Ausschlussverfahren gegen Dirk Bettels voran: Für alle Christdemokraten, denen ihre Partei am Herzen liegt, ist das eine gute Nachricht. Hätte die CDU-Spitze dem Unternehmer dessen Bündnis mit Bernd Lücke durchgehen lassen, hätte das weiteren Abspaltungen in anderen Räten landauf landab Tür und Tor geöffnet. Jedes CDU-Parteimitglied, das eine eigene Gruppierung gründet, die ja per se in einen Wettbewerb mit der CDU-Fraktion im jeweiligen Rat tritt, hätte dann argumentieren können: Was wollt ihr denn, der Bettels durfte in Hildesheim doch auch sein eigenes Süppchen kochen?! Man wünsche eine juristische, sachliche Klärung, betont Kreisparteichefin Katharina Spengler. Es ist klug, dass die Mehrheit des Vorstands, wenn auch nur eine sehr knappe, diese nun ermöglicht.
Konstruktiv im Kreistag und Ortsrat – doch in der Stadt Hildesheim gibt es immer wieder Streit mit und um Bettels
Was weniger gut ist: Weil die Faktenlage in der Causa Bettels so klar ist, verweisen dieser und dessen Verteidiger immer wieder auf Bettels’ sonstige Verdienste, auf sein – auch objektiv betrachtet – konstruktives Auftreten im Kreistag und meist auch im Ortsrat Stadtmitte. Die Unterstützer vergessen dabei eines: Dieses Verhalten sollte die Regel sein. Doch Bettels’ Verhalten in der Stadt Hildesheim schadet dem Ansehen der CDU schon länger – auch wenn das für das Ausschlussverfahren keine Rolle spielen darf. Bettels trägt seit Jahren maßgeblich dazu bei, dass sich die Partei häufig mit sich selbst beschäftigt, anstatt politisch voranzugehen, er spaltet, statt zu zusammenzuführen. Wenn das kein Schaden ist...