Hildesheim - Haben Sie das gelesen? Gut 270 Menschen in Hildesheim sind Paten für Grünflächen, Pflanzscheiben und Spielplätze. Komplett ehrenamtlich kümmern sie sich darum, dass unsere Stadt nicht allzu sehr verlottert. Dummerweise war das mit dem Patenamt noch durch Verträge aus der Kaiserzeit geregelt, wie jetzt aufgefallen ist, als die Stadtverwaltung einen Spielplatz am Godehardikamp abgeräumt hat. Um es mal einfach auszudrücken: Wer sich auf eine Patenschaft einließ, stand mit einem Bein im Zuchthaus und mit dem anderen im Bankrott. „Die Komplexität kannten wir alle nicht“, ließ sich ein erfahrener Ortsbürgermeister zitieren, der die Kaiserzeit selbst nur knapp verpasst hat. Zum Glück soll das jetzt alles anders werden: Es gibt neue Verträge. Was mich zu der Frage bringt, ob man dieses Patenschaftmodell nicht auch auf andere Bereiche übertragen könnte.
Pate der Stadtmitte – das klingt nach mehr!
Wie wäre es mit Paten, die im Stadtteil nach dem Rechten sehen? Mir fielen auf Anhieb ein paar Leute ein, die auf so etwas Lust hätten. Klingt ja auch toll. Oder Paten für Straßen? „Ich bin Pate der Kaiserstraße!“ Macht was her. Damit müssten natürlich auch gewisse Rechte einhergehen. Verkehrsführung zum Beispiel. Ich würde mich gerne als Pate der Schuhstraße ins Gespräch bringen, in der ich jeden Tag beim Radeln mein Leben riskiere. Oder muss man als Pate auch den Taubendreck wegmachen? Ich fürchte, das wird gar nicht mal so einfach mit diesen Verträgen!
