Hildesheim - Nee wirklich, bei aller Liebe: Dem Wasserrohrbruch und seinen Folgen für viele Hildesheimer Haushalte lässt sich nix Positives abringen. Wen’s erwischt hatte, der konnte nicht kochen, nicht waschen, weder sich selbst noch seine Pullover, und das über Tage, herrje. Immerhin hatte die EVI Feuerwehr und Studenten überreden können, die Leute bei sich duschen zu lassen, auch das Wasserparadies konnten sie nutzen.
Und: Sie lud die Menschen in die Waschsalons ein. Man reinige dort Hemden und Jeans und bringe der EVI anschließend die Bons – dann gibt’s das Geld zurück. Und das ist ja doch irgendwie gut. Denn dass Waschsalons bloß zum Waschen da sind, oh là là, das glaubt ja nicht mal mehr der Lenor-Teddy! Ein Waschsalon ist eine Einladung, eine Aufforderung, ja die Pflicht zu flirten.
Da ist er plötzlich, der nette Typ aus der Hausnummer 7
Das haben die Betreiber extra so eingerichtet: Für einen Waschgang braucht es immer zwei Leute, einer allein kapituliert zwangsläufig vor der Handhabung der Maschinen. Soll man zuerst die Wäsche reintun oder das Geld? Kommt Waschpulver raus, wenn ich hier den linken Knopf drücke? Oder den rechten? Und wo kommt es dann rein? Fragen über Fragen, und schon steht man da mit dem netten Typen aus der Hausnummer 7 und denkt sich plötzlich, ach guck mal, der ist aber wirklich nett. Die Taste für den 60°-Waschgang drückt man schon gemeinsam, beim Schleudern und Sockensuchen nehmen die Dinge ihren Lauf. Den sie ohne Wasserrohrbruch nie genommen hätten.
Genau das könnte in den letzten Tagen mehrfach passiert sein. Und für die frisch Verliebten gebietet es nun ja fast die Höflichkeit, ihr erstes Kind, falls es ein Mädchen wird, Eva zu nennen, von Mama und Papa liebevoll Evi gerufen.