Hildesheim - Männer scheinen ihre Antwort auf Pickel-Patches gefunden zu haben – ist dir das auch schon aufgefallen, liebe Julia? Während viele Frauen sich derzeit auch im Alltag vermehrt bunte Sticker ins Gesicht kleben, um nervige Hautunreinheiten zu bekämpfen, fallen mir nun immer mehr Männer auf, die längliche schwarze oder blaue Pflaster auf ihrer Nase kleben haben. Zwar hab ich im Gegensatz zu den Pickel-Patch-Frauen noch keinen Sticker-Typen im echten Leben gesehen – aber dafür jede Menge im Reality-TV. In einer Show nach der anderen haben die Kandidaten plötzlich diese Pflaster auf dem Nasenrücken, sowohl im Bettchen als auch tagsüber. Ich fragte meine beste Freundin um Rat. Die konnte aber auch nix damit anfangen – ihr Mann hingegen sofort. Und der sagt: Die Dinger sind dafür da, dass man(n) besser atmen kann. Aha!
Eine Google-Recherche brachte weitere Erkenntnisse. „Besser atmen, weniger schnarchen“ und „Freie Nase, volle Power“, so lauten die Pflaster-Werbeversprechen. Die Streifen sollen also weniger Lärmbelästigung für die Mitmenschen und eine Verbesserung beim Training bringen, weil Sportler mit dem Ding auf der Nase besser Luft kriegen sollen. So so. Jetzt frage ich mich aber schon, warum das ein reines Männer-Ding zu sein scheint. Nicht mal in meinen Instagram-Feed haben es die Pflaster bislang geschafft, obwohl die Hürde wirklich nicht hoch ist. Und Frauen atmen doch auch gern, schnarchen manchmal, oder wollen ihre sportliche Leistung verbessern. Ist die Nachfrage bei Männern vielleicht größer, weil sie grundsätzlich eher zu Nasenproblemen neigen als wir? Oder fallen die schlichten Pflaster beim weiblichen Geschlecht durch, weil der Designer sich wirklich ein bisschen mehr Mühe bei ihrem Aussehen geben könnte? Irgendwie habe ich jetzt noch mehr Fragen als vorher. Ich bleibe dran, Julia!
In der Kolumne „Unter uns“ schreiben die HAZ-Redakteurinnen Katharina Brecht und Julia Haller im Wechsel über Themen, die nicht nur Frauen um die 30 bewegen.
