Hildesheim - 36 Ordnungswidrigkeiten und zwei Straftaten: Das ist die Bilanz einer Polizeikontrolle vor der Grundschule Alter Markt in der Hildesheimer Innenstadt. Von Dienstag bis Donnerstag hat sich der Kontaktbeamte der Polizei, Lars Beisenherz, dort morgens positioniert und sogenannte Eltern-Taxis überwacht – dabei wurden er und seine Kollegen nicht von allen Vätern und Müttern mit Respekt behandelt.
Die Kontrollen liefen in der Zeit zwischen 7.30 und 8.15 Uhr. Am Donnerstag gab es besonders viel Verkehr – der Kontaktbeamte Beisenherz erhielt deswegen Unterstützung von zwei Kollegen. Es gab an diesem Tag viel Stau in den Straßen um die Grundschule – „der Verkehr kam zeitweise komplett zum Erliegen“, so Möller.
Kontrollen sollen auf Gefahren aufmerksam machen
Wie die Polizei mitteilt, sollen sie dafür sorgen, dass die „schwächsten Verkehrsteilnehmer“, also die Kinder, geschützt werden, und dass insbesondere die Eltern der Schüler, die mit Fahrzeugen unterwegs sind, auf eventuelles Fehlverhalten hingewiesen werden. „Die Kontaktbeamten sprechen Eltern an, die mit ihren Fahrzeugen nicht immer verkehrskonform an unübersichtlichen Stellen anhalten, um ihre Kinder aus dem Fahrzeug aussteigen zu lassen“, sagt Polizeisprecherin Kristin Möller. Außerdem sollen sie die Eltern auf mögliche Gefahren hinweisen, die so entstehen.
Abgesehen von den Gesprächen leiteten die Beamtinnen und Beamten nach den Kontrollen an der Grundschule 36 Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten und zwei Strafverfahren wegen fehlender Pflichtversicherungen für die genutzten Autos ein.
Unmut von einigen Eltern
Einige Verkehrsteilnehmer reagierten mit Unmut auf die Polizeikontrollen und -gespräche, teilweise empörten sie sich lautstark, wie es von der Polizei hieß. Die Anwohner hingegen hätten positiv reagiert: Sie berichteten, dass ihre Hofeinfahrten und Garagenzufahrten normalerweise oft zugeparkt werden.
Für die Polizei steht fest: Die Ergebnisse der Kontrollen zeigen, dass es weitere Überprüfungen geben muss.
Unterdessen hat auch die Politik bereits auf die morgendliche Verkehrssituation rund um die Grundschule Alter Markt reagiert. Die Stadtverwaltung soll die Möglichkeiten dafür prüfen, vor der Grundschule Alter Markt temporär die Straße zu sperren, um damit Elterntaxis auszubremsen: Der Stadtentwicklungsausschuss ist jetzt einstimmig einem entsprechenden Antrag der Mehrheitsgruppe aus SPD, Grünen und der PARTEI gefolgt – und das ohne Debatte.