Polizei ermittelt

Tödlicher Unfall am Hildesheimer PvH: 60-jährige Autofahrerin prallt mit hohem Tempo gegen Hauswand

Hildesheim - In der Nacht von Montag auf Dienstag kam es in der Wollenweberstraße unterhalb des PvH zu einem schweren Verkehrsunfall, eine Frau kam dabei ums Leben.

Vor dem Cityhotel am Hindenburgplatz sind am Dienstagmorgen Blumen und Kerzen zu sehen – und eine zerstörte Hauswand. Foto: Kathi Flau

Hildesheim - Vor dem Cityhotel am PvH Ecke Wollenweberstraße stehen am Dienstagmorgen Blumen und Kerzen. Aus der Fassade darüber ist die Marmorschicht in großen Teilen herausgebrochen. Es ist die Stelle, an der es in der Nacht von Montag auf Dienstag zu einem schweren Verkehrsunfall kam.

Was genau sich hier ereignete und warum, ist noch nicht abschließend geklärt. Der Ausgang des Unfalls jedoch ist klar: Eine 60-jährige Frau aus Schleswig-Holstein kam ums Leben. Wie die Polizei später mitteilt, fuhr sie in ihrem schwarzen Skoda Scala von der Zingel kommend in Richtung Wollenweberstraße, kam dabei von der Fahrbahn ab und prallte mit hoher Geschwindigkeit erst in die Ampelanlage am M&A Cityhotel – und dann, um 23.25 Uhr, gegen die Hauswand des Gebäudes.

Ein jugendlicher Ersthelfer zersticht den Airbag

„Es gab einen Knall, den hörte man in der ganzen Straße“, sagt ein 18-jähriger Zeuge, der an diesem späten Montagabend mit ein paar Freunden in der Jukebox in der Friesenstraße unterwegs war. „Wir sind sofort rübergelaufen, um zu sehen, ob wir irgendwie helfen können.“ Im ersten Augenblick habe sie die stark qualmende Motorhaube davon abgehalten, wirklich nahe an das Auto heranzugehen, „aber dann kam gleich jemand mit einem Feuerlöscher“. Als jede Brandgefahr ausgeschaltet war, stellten die Ersthelfer fest, dass am Steuer eine Frau saß, die nicht ansprechbar war.

„Sie schien auch eingeklemmt zu sein, man konnte sie allein wegen des Airbags nicht bewegen“, so der Jugendliche, der in einer Tasche eine Schere bei sich hatte, mit der er den Airbag kurzerhand zerstach. Anschließend konnte die Frau aus dem Fahrzeug befreit werden, Umstehende legten sie auf die Straße.

Das Ganze dauerte nur wenige Minuten

Auch der Inhaber des Hotels gehörte zu den Ersten, die am Unfallort halfen, erzählt er am Dienstagmorgen. Er bestätigt die Eindrücke der jugendlichen Zeugen. „Den Aufprall, als das Auto hier gegen die Wand fuhr, den haben viele gehört.“ Menschen hätten gemeinsam versucht, die Frau schnell aus dem Auto zu bergen. Sie sei nicht bei Bewusstsein gewesen. „Wir haben dann versucht, sie zu reanimieren“, so der Hotelbesitzer, wiederum andere Menschen hätten währenddessen die Rettungskräfte verständigt. Auch das automatische Meldesystem des verunglückten Fahrzeugs, wie die Polizei später bestätigte, hatte inzwischen einen Notruf abgesetzt.

Und dann waren die Einsatzkräfte auch schon da, schildert der 18-Jährige das Geschehen weiter. „Alles, was sich vor unseren Augen abspielte, dauerte insgesamt nur Minuten.“ Binnen kürzester Zeit hätten Polizei und Sanitäter übernommen. „Sie haben das Shirt aufgeschnitten, das die Frau trug, und mit der Wiederbelebung begonnen.“ Die Polizei löste außerdem die mittlerweile auf 40 bis 50 Personen angewachsene Menschenmenge am Unfallort auf.

Die Reste der Ampelanlage sind mit Flatterband markiert

Die 60-jährige Fahrerin wurde von einem Rettungswagen umgehend in ein Krankenhaus gebracht, doch ihr konnte nicht mehr geholfen werden. Zum Unfallhergang sowie zu dessen Ursache ermittelt derzeit die Polizei. Zeugen schließen aufgrund ihrer Beobachtungen nicht aus, dass ein akutes gesundheitliches Problem dazu geführt haben könnte, dass die Frau die Kontrolle über ihr Fahrzeug verlor und ungebremst über die Gegenfahrbahn in die Hauswand raste.

Auch zwei Ersthelfer, die den Rauch aus dem Fahrzeug eingeatmet hatten, wurden von der Besatzung eines weiteren Rettungswagens betreut. Sie mussten dann allerdings nicht weiter ärztlich behandelt werden. Noch in der Nacht wurde die Fahrbahn geräumt und gereinigt, die Reste der Ampelanlage wurden, um sie gut sichtbar zu machen, mit rotweißem Flatterband gekennzeichnet.

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