Hildesheim - WO WARST DU??? Ich zucke zusammen, als dieser Satz durch Sottrums Familienpark schallt. An sonnigen Sonntagen ist es dort per se recht voll und laut, dieser Ruf aber übertönt alles andere. Er kommt aus dem Mund einer sichtlich erregten Mutter, die offensichtlich eine – verständlicherweise – panische Suche nach ihrem Sohn hinter sich hat. Sie blickt in jenem Moment runter auf einen schätzungsweise maximal zweijährigen Jungen, der völlig verdutzt aus der Wäsche schaut.
Sie schreit, er pflückt
„Du kannst doch nicht einfach weglaufen!“, schreit ihn seine Mutter an. „Wir waren doch da hinten! Dann bist du plötzlich weg! Das geht doch nicht! So ein Mist! Das geht doch nicht!!!!!!“ Der Kleine blickt nun nicht mehr verdutzt, sondern widmet seine Aufmerksamkeit den Meerschweinchen neben sich im Gehege. „Und jetzt hörst du nicht mal zu!“, ruft da die Mutter noch einmal lauter. „Weißt du eigentlich, was ich für ’ne Angst hatte??? Ich war außer mir! Ich bin total sauer!!!!!“ Der Junge schaut sich unsicher um, trippelt nach links und zurück nach rechts. „Dann können wir nie wieder herkommen!“, die Mutter brüllt mittlerweile. „Wenn du einfach abhaust! Dann bleiben wir nächstes Mal zuhause!“ Der Kleine pflückt einen Grashalm und wendet sich vollends den Kleintieren zu.
Keine Verbindung unter dieser Nummer
Ich bin kurz davor, die fremde Frau in den Arm zu nehmen. Ihre Panik aus den Minuten, bevor sie ihren Zwerg erspäht hat, ist ihr noch immer anzusehen. Und sie weiß vermutlich selbst, dass sie mit ihrer Lautstärke zwar gefühlt den halben Park erreicht hat – ihr eigenes Kind aber nicht. Das nämlich freut sich diebisch über ein Küken, das in diesem Moment vorbei hüpft.