Hildesheim - In den USA gibt es jetzt offiziell nur noch zwei Geschlechter, männlich und weiblich – zumindest, wenn es nach Präsident Donald Trump geht. Was sich für Transmenschen aus den USA wie ein Schlag ins Gesicht angefühlt haben muss, blieb auch rechtlich nicht ohne Folgen. Schon seit zwei Jahren kämpfen Menschen vor allem in republikanischen Teilen der USA um den Erhalt ihrer Rechte. Nun, mit der erneuten Präsidentschaft von Trump, sieht es noch düsterer aus. Katharina, mir zeigt das vor allem eines: Wie wenig selbstverständlich unser aller Rechte sind, vor allem für marginalisierte Gruppen.
Wer transgender ist, darf nun nicht mehr zum Militär, Lehrer und Lehrerinnen dürfen in Schulen nicht über Transsexualität aufklären. Nichts mehr von Clownfischen, die alle männlich geboren werden und je nach Bedarf ihr Geschlecht wechseln. Verboten! Beifall für Trumps Kurs gab’s natürlich von Tech-Milliardär Elon Musk, selbst Vater einer Trans-Tochter. Die nutzt ihren Twitter-Account (wirklich niemand nennt es X) mittlerweile ausschließlich, um mit ihrem Vater abzurechnen. Und es gab Zuspruch von Caitlyn Jenner. Moment, Caitlyn? Ex von Momager Kris Jenner? War da nicht was? Tatsächlich ist Caitlyn nicht als Frau geboren, die Brüste sind unecht, die Haare auch. 1972 trat Jenner sogar bei den Olympischen Spielen im Zehnkampf an – für die Männer. Man könnte meinen, ihr wären die Rechte von Transmenschen nicht völlig egal, hat sie doch selbst davon profitiert. Vergisst man vielleicht, bei all dem Geld und Ruhm.
In der Kolumne „Unter uns“ schreiben sich die HAZ-Redakteurinnen Katharina Brecht und Julia Haller im Wechsel über Themen, die nicht nur Frauen um die 30 bewegen.