Hildesheim - Ich stelle mir in diesem Adventswahnsinn, in dem unter anderem wir Eltern gerade stecken, eine dringende Frage. Darf ich ehrlich sein? Schließlich hat es auch in diesem Jahr ohnehin wieder nicht geklappt, die besinnlichen Wochen besinnlich anzugehen. Dabei sollte doch diesmal alles entspannter werden, endlich mal in Ruhe und mit Bedacht durch den Dezember. Diesen Vorsatz hörte ich noch im November aus vielen Familien, auch ich selbst hatte große Ruhe-Pläne.
Ganz plötzlich ziehen sie ein
Schaue und höre ich mich nun in der Mitte der Adventszeit um, sind wir damit allerdings gescheitert. Allerorten heißt es: zu viel, zu schnell, zu dunkel, zu müde, zu erkältet, zu ausgelaugt – kurz gesagt: Ist bald endlich Januar? Aber das ist nicht die Frage, die ich eingangs stellen wollte. Ich frage mich, warum in diesen ohnehin zu vollen Wochen nun auch noch Wichtel in Häuser und Wohnungen einziehen. Widerspricht mir jemand, dass die Vorweihnachtszeit auch ohne diese kleinen Wesen picke, packe voll ist? Platz für sie ist in vielen Familien aber trotzdem noch – und das bewundere ich. Nacht für Nacht wickeln Wichtel (Eltern) nun Klorollen ab, verstreuen Salz auf dem Boden oder färben Milch grün – und räumen all das später wieder auf.
Kalender-Diskussion
Strahlende Kinderaugen am Morgen sind etwas Wunderbares, das finde ich auch. Aber für mich bringt ehrlicherweise der Adventskalender schon genug Aufregung und Diskussion in die frühen Morgenstunden. Darf der Lolli bereits vor dem Frühstück gegessen werden? Warum ist die Schokokugel nur so klein? Der Freund hat immer Lego im Säckchen – wieso haben wir das nicht? Es gibt so viel zu tun und zu klären, ganz ohne Wichtelbesuch.