Polizeibericht

Verfolgung in Hildesheim: Mann flüchtet auf Speed-Pedelec vor der Polizei

Hildesheim - Ein 30-Jähriger ist am Dienstag in Hildesheim auf einem sogenannten Speed- oder S-Pedelec – das ist ein Elektrofahrrad mit Motorunterstützung – vor der Polizei geflüchtet: So ging die Verfolgung aus.

Die Polizei berichtet über einen Einsatz in Hildesheim. Foto: Chris Gossmann

Hildesheim - Ein 30-Jähriger ist am Dienstag in Hildesheim auf einem sogenannten S-Pedelec vor der Polizei geflüchtet. Zwei Streifenwagen konnten ihn schließlich gemeinsam stellen. Ein S-Pedelec ist ein Elektrofahrrad mit Motorunterstützung, das bis zu 45 Stundenkilometer schnell fahren darf. Verkehrsrechtlich ist es einem Kleinkraftrad gleichgestellt, das bedeutet: Wer damit fährt, braucht einen Führerschein der Klasse AM und eine Versicherung, darf nicht auf Radwegen fahren und muss einen Helm tragen. Der 30-Jährige fiel der Polizei gegen 12.30 Uhr in der Drispenstedter Straße auf, weil er keinen Helm trug und das Pedelec kein Versicherungskennzeichen hatte.

Aufforderung über Lautsprecher

Die Polizei forderte ihn über die Außenlautsprecher des Streifenwagens auf, anzuhalten. Doch der Mann dachte gar nicht daran – im Gegenteil: Er gab Gas und flüchtete über die Straße Am Müggelsee. Dabei ignorierte er alle weiteren Aufforderungen, stehenzubleiben. Schließlich gelang es der Polizei, den Flüchtenden zu überholen und sich mit dem Streifenwagen vor ihn zu setzen. Auch das konnte ihn nicht stoppen: Der Mann wendete und fuhr wieder stadteinwärts.

Die Bavenstedter Straße überquerte er, ohne auf den Verkehr zu achten, und bog auf den Radweg links des Kennedydamms ein. Der Streifenwagen folgte ihm dort vorsichtig mit Blaulicht und Martinshorn, wiederholte dabei die Durchsagen. Schließlich kam ein zweiter Streifenwagen zur Unterstützung und dem S-Pedelec entgegen. Als der Fahrer das bemerkte, bremste er abrupt und versuchte, nach links auf einen Weg in Richtung Drispenstedter Straße abzubiegen. Trotz Vollbremsung schaffte er es aber nicht mehr, anzuhalten, und prallte auf den Polizeiwagen. Der 30-Jährige kippte mit dem Elektrorad um und wurde dabei offenbar leicht verletzt. Eine medizinische Versorgung lehnte er laut Polizei aber ab.

Drogentest positiv

Ein Drogentest reagierte positiv auf THC, deswegen wurde eine Blutprobe entnommen. Nun läuft gleich eine ganze Reihe von Ermittlungsverfahren gegen den 30-Jährigen, unter anderem wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens, Fahrens ohne Fahrerlaubnis und unter Drogeneinfluss, Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz und wegen des Verdachts auf Gefährdung des Straßenverkehrs. Doch auch das Verhalten des Polizisten, der ihm im Streifenwagen entgegenkam, wird näher untersucht: Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung.

Verkehrsteilnehmer oder -teilnehmerinnen, die möglicherweise gefährdet wurden, insbesondere im Bereich der Kreuzung Bavenstedter Straße / Kennedydamm, werden gebeten, sich unter der Nummer 05121/939-115 an die Polizei zu wenden. In der Straße Am Müggelsee mussten sich ein Mann und ein Kind in Sicherheit bringen; auch dieser Fußgänger wird gebeten, sich zu melden.

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