Hildesheim - Als „starkes Signal“ hat der Ex-Chef der Jungen Liberalen, Tim Heckeroth, die Forderung seines Nachfolgers Hannes Gericke gelobt, Hildesheims Oberbürgermeister Ingo Meyer möge den Weg für die Neuwahl seines Amtes schon im nächsten Jahr freimachen. Denn dem Rathauschef – bis Herbst 2031 und damit für knapp zehn Jahre gewählt – fehle ansonsten die in einer Demokratie nötige Legitimation, moniert auch Junge-Union-Chef Taylan Adigüzel. Schließlich verdanke der OB seine lange Amtszeit nur einer für ihn glücklichen Rechtslage.
In der Sache haben Julis und JU Recht. Doch wenn sie wirklich wollen, dass Meyer auf die restliche Amtszeit verzichtet, haben sie ihrem Anliegen eher geschadet. Glauben Gericke und Adigüzel im Ernst, der OB ließe sich von einem offenen Brief und der Pressemeldung zweier Jugendorganisationen unter Druck setzen? Sinnvoller wäre es gewesen, in Absprache mit ihren Mutterparteien von der FDP und der CDU und anderen möglichen Mitstreitern eine Allianz zu schmieden, die den OB moralisch unter Druck setzt.
Ging es JU und Julis auch um Aufmerksamkeit? Jetzt dürfte das Thema wohl durch sein
Doch Julis und JU ging es wohl auch um den kurzen Moment öffentlicher Aufmerksamkeit (siehe „starkes Signal)“. Und nicht um eine Strategie, wie man Ingo Meyer dazu bringen könnte, tatsächlich über eine OB-Neuwahl bereits 2026 nachzudenken.
Jetzt ist das Thema mit großer Warscheinlichkeit durch, bevor die nötige Auseinandersetzung darüber überhaupt begonnen hat. Ja, JU und Julis sind noch jung. Strategisch denken sollten sie dennoch.