Hildesheim - Im Rückblick erscheinen die Dinge viel romantischer, als sie in Wahrheit gewesen sind. Früher war alles besser, das wissen wir längst. Interessant ist allerdings, dass diese schiefe Erinnerung auch bezüglich sich wiederholender Ereignisse funktioniert. Deshalb freute ich mich auch in diesem Jahr wieder darauf, das Haus weihnachtlich zu dekorieren – zusammen mit den Kindern. Das macht schließlich immer so großen Spaß!
Ganz in Ruhe dekorieren
Das erste Mal in diesem Winter hören wir Weihnachtsmusik, alle sind in Stimmung, und ganz in Ruhe packen wir Tüten und Kisten aus. Genau so war das doch im letzten Jahr oder etwa nicht? Spätestens als der Vierjährige den schwersten aller Dekokartons, aber bitte ganz alleine, die Kellertreppe hochtragen wollte, hätte ich wissen müssen, dass mich die Erinnerung trügt. Aber hey, die ausgekippten Holzfiguren waren fix wieder eingesammelt. Zehn Minuten später teilten sich restlos alle kleinen Engel, Wichtel und Weihnachtsmänner genau ein Regalbrett. Bisschen eng dort, liebe Kinder? Nein, das musste genau so sein.
Jetzt sind wir aber fertig, oder?
Ein großer Strohstern mit elektrischem Licht, der nach schier endloser Wuselei endlich richtig hing, gefiel dem Siebenjährigen offenbar nicht. Kurzerhand nahm er ihn mal eben heimlich wieder ab. Der kleine Bruder klebte derweil alle Dekosticker übereinander, während irgendwo die erste Glaskugel zu Bruch ging. Und als auch der Inhalt der allerletzten Tüte auf dem Boden verstreut lag? Klaro, da hatten die Kinder genug. Sah schließlich hübsch genug aus, unser Haus.