Hildesheim - Wenn tonnenweise Tannen auf den Platz an der Lilie in Hildesheim geliefert werden, könnte die erste Weihnachtsstimmung des Jahres aufkommen. Hach ja, das würde guttun in diesem November, Besinnlichkeit, Tannenduft und Vorfreude statt Nieselregen, Nebel und trüber Gedanken. Blöd nur, wenn eine weihnachtliche Lieferung im morgendlichen Berufsverkehr in dieser Stadt ins Verkehrschaos führt.
Sackgasse? Egal, rein da!
Am Platz an der Lilie ist es derzeit ohnehin eng, nun kommt eine Sperrung in der Osterstraße hinzu. Und das Schilderlesen gehört bei vielen Menschen nicht zu den Stärken. Sackgassen-Schild? Keine Wendemöglichkeit? Platz da, ich fahre trotzdem rein! Das schienen am Dienstagmorgen nicht wenige Autofahrer zu denken. Also rein in die Osterstraße, dann die Absperrzäune sehen, auf engstem Raum umdrehen... und Endstation. Denn da kamen die Tannen, zudem standen Autos links, Autos rechts, nichts ging mehr. Und was tun etliche Autofahrer, wenn sie hinterm Steuer sitzen und es nicht weitergeht? Sie weder zurücksetzen können, weil da der nächste Wagen steht, noch vorwärts kommen, weil sich da der Gegenverkehr staut?
Wenn nichts mehr hilft? Hupen!
Richtig, sie hupen. Frei nach dem Motto: Ich muss hier doch sicher nur auf mein Problem aufmerksam machen, dann bekomme ich freie Bahn. An besagtem Dienstag zwischen all den Tannen hupte es erst aus einem Auto, dann aus dem zweiten, aus dem dritten, bis außer Huperei nichts mehr zu hören war, nicht mal das „All I Want for Christmas“ aus dem Autoradio. Geduld war gefragt, keine Besinnlichkeit. Könnte das ein Vorgeschmack gewesen sein auf die noch folgenden Wochen bis Weihnachten? Ein erster Tipp für eine ruhige Adventszeit wäre doch immerhin: weniger hupen.
