Hildesheim - So ein Name, liebe Leserinnen und Leser, der haftet ja schon an einem, ganz gleich, ob man nun ein Mensch ist oder, sagen wir mal, eine Betriebskrippe des Landkreises Hildesheim. Darum ist an dieser Stelle die Sorgfalt der Kreispolitik hervorzuheben, die sich jüngt mit der Frage beschäftigte, ob denn die neue Betreuungseinrichtung jener ruhmreichen Verwaltungsbehörde auch angemessen tituliert wird. Sie werden es vermutlich gelesen haben: Aus Sicht der Politik keineswegs, denn der Name „Die Landkreis-Lütten“, so die Bedenken, erinnere doch zu sehr an Schnaps. Besonders an den in der kleckerfreudig dargereichten Lütjen Lage. Alkohol-Assoziationen sind sehr lästig. Ich darf das mit einiger Expertise sagen, denn ich heiße seit meiner Geburt wie ein mittelmäßiger Gerstensaft aus Braunschweig, phasenweise riefen mich sogar meine Mitschüler (und deren Eltern) „Wolters-Bier“. Schön war das nicht.
Schnaps oder Autos – was ist schlimmer?
Gleichwohl: Von den „Lütten“ gleich auf Hochprozentiges zu kommen... Also, ich weiß nicht. Schließe aber kategorisch aus, dass die Bedenkenträger in der Politik zu viel an Schnaps denken, nein, ich glaube einfach, der eine oder die andere ist schon so über-übervorsichtig, dass er oder sie ständig das Gras wachsen hört. Da fällt mir ein: Erinnern Sie sich noch an den Wodka mit dem Gras in der Pulle? Aber ich schweife ab. Wirklich traurig an der Namens-Posse ist am Ende nur die eilig zusammengebrainstormte Alternativ-Variante. Landkreis-Minis. Mit Verlaub, da muss ich sofort an Autos denken, knatternde Verbrenner ohne Knautschzone, das geht GAR NICHT, ich hoffe, die Politik besinnt sich noch. Wäre es nicht schön, dem aktuellen Landrat durch den Krippen-Namen ein Denkmal zu setzen? Ich bin für: „Onkel Bernds vortreffliche Aufbewahrungsanstalt für verwaltungsnahe Kleinkinder“ – aber wenn Sie bessere Ideen haben, liebe Leserinnen und Leser: immer her damit!