Hildesheim - Mit dem Läuten der Totenglocken wollen am Donnerstag viele katholische Kirchengemeinden im Bistum Hildesheim an den gestorbenen früheren Papst Benedikt XVI. erinnern. Die Glocken läuten um 11.00 Uhr, zu dem Zeitpunkt, wenn Benedikt in den Grotten unter dem Petersdom in Rom beigesetzt wird, wie das Bistum am Mittwoch mitteilte.
Bischof Heiner Wilmer feiet am Donnerstagabend um 18.30 Uhr eine Totenmesse im Dom. Eine halbe Stunde früher lädt das Bistum zum Rosenkranz-Gebet in der Bischofskirche. Wilmer hatte den verstorbenen Papst in einem Nachruf als Vorbild im Glauben, hervorragenden Repräsentanten seiner Kirche mit enormer Geisteskraft gewürdigt.
3700 Priester in Rom erwartet
Schätzungsweise 3700 Priester werden laut Vatikan-Sprecher Matteo Bruni zu dem Gottesdienst erwartet. Mehr als 1000 Medienvertreter aus über 30 Ländern haben sich für die Veranstaltung angemeldet. Genauso viele Sicherheitskräfte sollen sie absichern. Die Sprache der Messe wird Latein sein. Einige Teile, wie etwa Gebete, werden in anderen Sprachen vorgetragen. Die Liturgie wurde im Vergleich zu einem herkömmlichen Trauergottesdienst für einen toten Papst leicht verändert - denn dieses Mal begräbt ein Papst seinen Vorgänger.
Nach dem Requiem, das bis etwa 11.00 Uhr dauern dürfte, soll der Holzsarg mit dem Leichnam Benedikts in den Petersdom gebracht und in der Gruft in seiner letzten Ruhestätte beigesetzt werden. Die Öffentlichkeit ist davon ausgeschlossen.
Steinmeier und Scholz bei Trauerfeier
Aus Deutschland reisen die höchsten Vertreter der Verfassungsorgane an. Unter anderem werden Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vor Ort sein.
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. - mit bürgerlichem Namen Joseph Ratzinger - war von Montag bis Mittwoch im Petersdom aufgebahrt worden. 195 000 Menschen kamen in dieser Zeit in die Basilika, um Abschied zu nehmen. Benedikt starb am Silvestermorgen um 9.34 Uhr in seiner Vatikan-Residenz Mater Ecclesiae. Das Kloster in der Vatikanischen Gärten war sein letzter Wohnsitz in den Jahren nach dem Rücktritt 2013.