Bierbergen - Schwer verletzt war am Sonntag ein neunjähriger Junge aus Bierbergen mit dem Hubschrauber in die Medizinische Hochschule nach Hannover geflogen worden. Er hatte mit dem Fahrrad die Soßmarer Straße überquert, als er von einem Auto erfasst worden war. Der Fahrer flüchtete. Inzwischen hat die Polizei einen Tatverdächtigen ausfindig gemacht.
„Die Identifizierung des Fahrers beziehungsweise der Fahrerin sowie die Ermittlung des Fluchtfahrzeugs haben für die Polizei eine hohe Priorität“, sagt Matthias Pintak, Pressesprecher der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel. Schon am Montag hatte die Polizei berichtet, an der Unfallstelle ein Fahrzeugteil gefunden zu haben. Aus der neongrünen Lackierung schlossen die Ermittler auf ein bestimmtes Auto: einen Audi RSQ3, laut des ermittelnden Oberkommissars eine „hochmotorisierte Rennmaschine“.
Nach Zeugenaufruf viele Hinweise
Die Polizei veröffentlichte daraufhin einen Zeugenaufruf – und dieser brachte die Ermittlungen offensichtlich voran: „Wir machen öfter Zeugenaufrufe, aber das waren diesmal schon deutlich mehr Rückmeldungen als sonst – ich denke, weil ein Kind betroffen ist“, sagt ein Beamter der Polizei Hohenhameln. Unter den vielen Hinweisen sei ein sehr konkreter gewesen, diesem werde aktuell nachgegangen.
„Die Kollegen sind gerade noch unterwegs, und wir sind sehr zuversichtlich, was das betrifft.“ Der Beamte meint Kollegen aus einem anderen Bundesland, der beziehungsweise die Tatverdächtige komme nämlich nicht aus Niedersachsen. „Die Kollegen fahren jetzt zu der Adresse und gucken, wer der Halter oder die Halterin ist, und ob es Spuren am Fahrzeug gibt.“ Die Polizei Hohenhameln geht davon aus, am Mittwochmorgen ein Ergebnis ihrer Ermittlungen mitteilen zu können.
Nicht selbst gestellt
In ihrem Zeugenaufruf hatte die Polizei auch darauf hingewiesen, dass sich der betroffene Fahrer oder die Fahrerin selbst melden könnte. Bis zu 24 Stunden nach einer Unfallflucht kann eine Selbstanzeige strafmildernd wirken. Dafür hätte sich allerdings am Montag bis spätestens 18.15 Uhr jemand bei der Polizei melden müssen – und das ist nicht passiert.
Zum Zustand des verletzten Jungen gab es bereits am Montag Auskünfte, das Kind befindet sich stationär in der Medizinischen Hochschule Hannover. Nach Auskunft der Polizei hat der Neunjährige Beulen am Kopf, eine Fraktur an den Füßen sowie Abschürfungen. Sein Zustand sei stabil, er sei ansprechbar und habe schon aufstehen können. Das hatte die Polizei vom Vater des Kindes erfahren. In der Nacht zu Montag war der Zustand des Kindes zunächst als „schwer verletzt, aber nicht lebensgefährlich“ beschrieben worden.